Der EHC München trifft auf die Eisbären Berlin

Für den Meister EHC München geht es auf seiner Mission Titelverteidigung im Halbfinale nun gegen Berlin – das Team, mit dem Red-Bulls-Coach Don Jackson fünf Titel geholt hat. "Sehr speziell!"
München - "Ich bin ein Berliner", diese unvergessenen und unvergesslichen Worte sprach der damalige US-Präsident John F. Kennedy im Jahre 1963 vor dem Rathaus Schöneberg in Berlin (West).
Und irgendwie trafen diese vier berühmten Worte auch immer auf Don Jackson zu. Der Amerikaner aus Kansas, der seine größten Erfolge als Eishackler in Edmonton/Kanada mit dem zweimaligen Gewinn des Stanley-Cups gefeiert hatte, war in der deutschen Hauptstadt zu dem Coach gereift, der mit fünf Titelgewinnen mit den Eisbären Berlin den Grundstein für seine Legende, gelegt hat.
Sieg im letzten Spiel
Jetzt also eine Reise in die Vergangenheit: Für Jackson geht es mit seiner neuen Liebe, dem EHC Red Bull München, den er in der Vorsaison zu Meisterwürden geführt hat, gegen seine alte Liebe – die Eisbären. Die haben sich mit dem dramatischen Sieg gegen die Mannheim Adler in der Verlängerung des siebten und letzten Viertelfinalspiels den Einzug in die Runde der letzten Vier gesichert. Um 22.47 war die Partie beendet.
Sofort ging Jackson zusammen mit Manager Christian Winkler per SMS an die Planungen für die Halbfinalserie (Best of seven), die am Freitag (19.30 Uhr) am heimischen Oberwiesenfeld beginnt. "Es sind für mich natürlich sehr spezielle, sehr emotionale Spiele", erklärte Jackson, "ich habe sehr tolle, sehr schöne Erinnerungen an meine Zeit in Berlin. Aber sobald der Puck erstmals das Eis berührt, ist das vergessen. Dann zählt nur das Hier und jetzt."
Auftsteiger in vier Spielen eliminiert
Das Hier und Jetzt, das ist eben die Mission Titelverteidigung. Während der EHC im Viertelfinale mit dem Team aus Bremerhaven kurzen Prozess gemacht hat und den Aufsteiger in vier Spielen eliminiert hat, mussten die Berliner über sieben harte Partien gehen. Der EHC stand das letzte mal am 15. März auf dem Eis. "Wir sind gut erholt, haben Wehwehchen auskurieren können", sagte Jackson, "wir spielen immer gut, wenn wir regenerieren konnten. Ich Freude mich auf diese Serie."
Jackson ist nicht der einzige Münchner mit Berliner Vergangenheit. Die Verteidiger Deron Quint und Richie Regehr spielten genauso jahrelang (unter Jackson) bei den Eisbären, auch Stürmer Mads Christensen war jahrelang in der Hauptstadt aktiv. "Allein im Halbfinale zu stehen, ist schon besonders", sagte der 41-jährige Quint, "aber, dass es für mich im Herbst meiner Karriere ausgerechnet noch einmal gegen Berlin geht, macht das ganze noch spezieller. Wir müssen gewarnt sein, die Eisbären haben sich gefangen, spielen jetzt richtig gut."
Der Weg in die Playoffs war hart
Dabei waren die Eisbären unter Ex-Bundestrainer Uwe Krupp in der regulären Saison eine der großen Enttäuschungen, nur mit Mühe qualifizierten sie sich überhaupt für die Playoffs. Alle vier Partien der Hauptrunde verloren sie gegen den EHC (2:4, 2:3, 1:3, 3:4). "All das hat in den Playoffs überhaupt keine Bedeutung", analysierte Jackson das (eis-)bärige Duell.