Der EHC-Elvis: „Er leidet wie ein Viech“

Eishockey-Verteidiger Elvis Beslagic ist seit Februar verletzt – und hofft trotz seines Splitterbruchs im Unterarm aufs Comeback im Finale. "Es geht schon besser!"
von  Abendzeitung
Hofft auf ein Comeback in den Playoffs: EHC-Verteidiger Elvis Beslagic, der an einem Splitterbruch im Unterarm laboriert.
Hofft auf ein Comeback in den Playoffs: EHC-Verteidiger Elvis Beslagic, der an einem Splitterbruch im Unterarm laboriert. © Rauchensteiner/Augenklick

Eishockey-Verteidiger Elvis Beslagic ist seit Februar verletzt – und hofft trotz seines Splitterbruchs im Unterarm aufs Comeback im Finale. "Es geht schon besser!"

MÜNCHEN Dabeisein, das ist im Moment für Elvis Beslagic wirklich alles. Besser gesagt: das einzig Mögliche. Und deswegen ist der Verteidiger des EHC München, seit seinem Anfang Februar zugezogen Splitterbruch des Unterarms nicht mehr im Kader, auch wirklich immer dabei.

Bei jedem Spiel des EHC sitzt er auf der Tribüne (gleich über der Strafbank des EHC), er pflegt den Kontakt zu den Fans, gibt Autogrammstunden (auch schon am AZ-Stand) und signiert auch sonst alles, was ihm die Anhänger unter die Nase halten.

„Es ist hart. Schließlich kämpft man die ganze Vorbereitung, die gesamte Saison, um dann in dieser Phase dabei zu sein“, sagte der 35-Jährige vor dem ersten Spiel des EHC im Playoff-Halbfinale in der Zweiten Liga gegen die Ravensburg Tower Stars.

EHC: Der Knochen im Unterarm war zertrümmert

Ganz aufgegeben hat er, der in dieser Saison 41 Mal auf dem Eis stand und dabei drei Tore erzielte, die Hoffnung, dass er bald auch wieder richtig mitmischen kann, allerdings noch nicht. „Es geht schon besser, ich kann nur hoffen. Aber der Knochen war leider dermaßen zertrümmert, dass man das noch nicht sagen kann“, sagt Beslagic, der seit einem Jahr mit der ehemaligen Fitnesstrainerin des EHC München Susan Malekpur-Shirazi, der mehrfachen Miss Fitness, zusammen ist.

„Ich gebe alles für mein Comeback“, sagt der München-Fan („eine der schönsten Städte Europas“), der in der Reha für sein Comeback knüppelt, dem das Zuschauen am Ende doch zusetzt. „Natürlich tut es weh“, sagt Beslagic.

EHC: Beslagic knüppelt fürs Comeback

„Er hängt sich brutal rein, damit er noch rechtzeitig fit wird“, sagt EHC-Manager Christian Winkler über den slowenischen Nationalspieler, der für sein Land bei den Weltmeisterschaften 1993, 1995, 1997, 2000, 2002 und 2003 antrat. Auch Winkler hat die Hoffnung auf ein Comeback von Elvis noch nicht aufgegeben. „Sollte alles weiter so gut verlaufen wie bisher, würde noch eine kleine Chance bestehen“, sagte Winkler, „je länger wir dabei sind, desto besser werden seine Chancen.“

Doch bis dahin ist er vorerst nur weiter dabei. Und zwar möglichst viel und möglichst oft. Beslagic, der ja auch im Mannschaftsrat sitzt, schaut beim Training zu, ist oft in der Kabine. „Er leidet wie ein Viech“, sagt Kapitän Andreas Raubal über seinen Verteidiger-Kollegen, „und ich leide mit ihm, denn ich kann mir vorstellen, wie hart das jetzt gerade für ihn sein muss. Die Playoffs sind die Zeit, für die wir Eishockeyspieler leben. Und genau in dieser Zeit dann zum zuschauen verdammt zu sein, nicht selber eingreifen zu können, das ist die Härte.“

EHC: Die Teamkollegen leiden mit Elvis

Und so bleibt Beslagic schlussendlich vor allem die Hoffnung, dass sich die Halbfinalrunde möglichst lange hinzieht und der EHC auch die Finalserie erreicht – und er dann am Ende noch bei der Meisterfeier dabei sein könnte. Und da wäre er garantiert so richtig mittendrin.

Matthias Kerber

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