Dem EHC geht der Atem aus

Nach dem 2:4 gegen die Eisbären Berlin schwinden die Chancen auf eine Playoff-Teilnahme. Selbst bei zwei Siegen in den letzten zwei Spielen wäre man auf fremde Hilfe angewiesen. „Es ist sehr frustrierend”.
von  Matthias Kerber
Jubel bei den Eisbären, Frust beim EHC: Johan Ejdepalm (r.) und Mike Kompon.
Jubel bei den Eisbären, Frust beim EHC: Johan Ejdepalm (r.) und Mike Kompon. © Rauchensteiner/Augenklick

München - Beim EHC gibt es nur noch eines: Prinzip Hoffnung. Nach der 2:4-Heimpleite gegen Meister Eisbären Berlin haben die Münchner zwei Spieltage vor Schluss nur noch eine theoretische, eine kleine rechnerische Chance, sich doch noch für die Playoffs zu qualifizieren. Der EHC muss seine beiden ausstehenden Spiele am Freitag in Iserlohn und am Sonntag gegen Hamburg gewinnen. Zudem sind die Münchner auf fremde Hilfe angewiesen.

Maximal kann der EHC, zur Zeit Tabellenzwölfter, nach Punkten noch mit Köln und Iserlohn gleichziehen, zudem hat auch Krefeld hat einen Punkt mehr als die Münchner. Iserlohn hat mit minus drei auch noch das bessere Torverhältnis im Vergleich zum EHC (minus 9), das ist bei Punktgleichheit entscheidend.

„So lange man noch atmet, lebt man", flüchtet sich Trainer Pat Cortina in Durchhalteparolen, „es ist mathematisch noch möglich, also hake ich die Saison noch nicht ab. Aber, ja, es ist sehr frustrierend." Weil dem EHC kurz vor Schluss der Atem ausgeht.

45 Spieltage hatte sich der EHC eine gute Ausgangsposition erarbeitet, 43 Spieltage stand man unter den Top-Ten, auf einem Playoffrang. Zuletzt aber folgten vier Niederlagen in fünf Partien (Nürnberg, Iserlohn, Ingolstadt, Berlin).

„Da muss man sich nichts vormachen, gut schaut's nicht aus”, sagt Stürmer Uli Maurer, der die beiden EHC-Tore gegen Berlin erzielte. „Wir sind nicht so schlecht, wie es jetzt aussieht. Aber langsam glaubt es einem keiner mehr." Und Manager Christian Winkler meinte angesichts der Vielzahl an individuellen Fehler: „Es ist halt so: Wenn man drei Mal in die Scheiße tritt, bleibt der Mist auch mal an einem kleben.”

Ex-Bundestrainer Hans Zach hatte als „Sky”-Kommentator am Freitag in Ingolstadt dem EHC „Alibi-Eishockey hoch drei” attestiert, das Team als „zweikampfschwach" bezeichnet und auch erklärt, dass unter ihm als Trainer „eine Mannschaft so nicht gespielt" hätte. Eine Breitseite auch gegen Pat Cortina. Der sagt: „Ich habe vollsten Respekt vor Zach. Aber ich weiß, dass er als Trainer auch nicht jedes Spiel gewonnen hat und dass auch in seinen Mannschaften nicht immer alles so gelaufen ist, wie er sich das vorgestellt hat. Aber er hat in gewissen Punkten und in speziellen Situationen nicht Unrecht mit der Analyse."

Dass die Saison aller Voraussicht wohl am nächsten Sonntag für den EHC endet, das hat sich auch Winkler nicht so vorgestellt. „Wir machen immer wieder katastrophale Fehler. Das unterscheidet unser Team eben von einem Spitzenteam. Aber noch plane ich den Urlaub nicht. Wir haben die Flinte noch nicht ins Korn geworfen." Noch darf für eine Woche Prinzip Hoffnung beim EHC strapaziert werden.

 

DIE LETZTEN SPIELE
Nachholspiele:
Hannover – Straubing Di. 19.30
Mannheim – Hannover Do. 19.30

51. Spieltag (Freitag, 19.30 Uhr):
Düsseldorf – Köln
Hamburg – Krefeld
Iserlohn – EHC München
Nürnberg – Augsburg
Eisbären Berlin – Straubing Tigers
Wolfsburg – Ingolstadt

52. Spieltag (Sonntag, 14.30 Uhr):
Augsburg - Düsseldorf
Ingolstadt – Iserlohn
Berlin – Köln
EHC München – Hamburg
Krefeld – Nürnberg
Straubing – Mannheim
Hannover – Wolfsburg

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