DEL: Der EHC Red Bull München überrollt die Eisbären im dritten Playoff-Spiel

Der EHC Red Bull München führt die Eisbären Berlin in Spiel drei der Halbfinalserie vor und gewinnt mit 5:1. Zwei Tore fallen in Überzahl, eins in Unterzahl. "Ich bin begeistert", sagt Turn-Star Fabian Hambüchen
München - Es war ein Statement-Sieg, dieses 5:1 (3:0, 2:0, 0:1) des EHC Red Bull München im dritten Spiel dieser Halbfinal-Serie gegen die Eisbären Berlin. Eine Ansage an die Kontrahenten aus der Hauptstadt: Wir sind nun endgültig in der Serie angekommen! In den ersten beiden Partien hatte sich der EHC noch schwer getan, hatte Spiel eins zu Hause nach 2:0-Führung mit 2:3 nach Verlängerung verloren und Spiel zwei in Berlin nur knapp mit 2:1 gewonnen.
Doch diesmal dominierten die Münchner in allen Belangen, trafen in Überzahl, trafen in Unterzahl und gehen nun mit einer 2:1-Serienführung ins vierte Spiel am Freitag (19.30 Uhr) in Berlin.
Fehlen der Topstars nicht anzumerken
Dabei war der EHC geschwächt in dieses so wichtige Spiel vor 6142 Zusschauern im ausverkauften Olympiaeisstadion gegangen. Torjäger Jason Jaffray und Verteidiger-Routinier Deron Quint fehlten verletzt, für sie spielten Youngster Andreas Eder und Florian Kettemer.
Doch den Red Bulls war das Fehlen der beiden Topstars nicht anzumerken. Berlin hatte zwar bereits nach einer halben Minute durch Marcel Noebels die erste gute Chance, nach einigen Minuten übernahm aber der EHC das Kommando.
Und als es in der sechsten Minute die erste Strafe gegen die Eisbären gab, dauerte es gerade einmal 14 Sekunden, bis die Scheibe im Berliner Netz zappelte. Jungstar Dominik Kahun zog von hinter dem Tor nach vorne, spielte Kapitän Michael Wolf frei – und der schoss die Scheibe ins halbleere Tor zum 1:0 (6. Minute).
Fabian Hambüchen ist begeistert
"Berlin ist in den ersten Minuten besser ins Spiel gekommen, aber durch zwei Strafen haben sie sich aus dem Spiel gebracht", befand Sport-1-Experte Patrick Ehelechner. Und die Gäste fanden so schnell auch nicht mehr rein. Diesmal spielte Brooks Macek zwei Gegner aus, legte perfekt für Steve Pinizzotto auf. Und das Raubein kann auch Tore schießen: Das 2:0 in der 11. Minute.
Dann war wieder Kahun an der Reihe, der Eisbären-Torwart Petri Vehanen mit einem Handgelenksschuss zum 3:0 überwand (15.). Er machte das Traum-Auftaktdrittel für den EHC damit perfekt. Das begeisterte auch Turn-Olympiasieger Fabian Hambüchen, der wie Löwen-Präsident Peter Cassalette, Löwen-Trainer Vitor Pereira, Ex-Löwe Kevin Volland und Bayern-Star Joshua Kimmich in der Halle war. "Ich bin begeistert", sagte Hambüchen, "besonders beeindruckt mich die Geschwindigkeit und die Aggressivität."
Die zeigte auch danach der EHC Red Bull . Nach einem Lattenschuss der Berliner (22.) war wieder der EHC an der Reihe. Zunächst scheiterte Keith Aucoin bei einem Alleingang an Vehanen, dann legten Wolf in Überzahl (30.) und Macek in Unterzahl nach (36.) – sein zwölfter Scorerpunkt in diesen Playoffs. "Eine Topleistung von München, sie sind stark im Powerplay, stark bei Fünf gegen Fünf. Wenn man mal kurz unachtsam ist, wird man sofort bestraft", sagte Berlins Nationalspieler Frank Hördler bei telekomeishockey.de.
An den Kräfteverhältnissen auf dem Eis änderte auch das 1:5 durch Laurin Braun (47.) nichts. Der EHC fuhr einen wichtigen Sieg ein. Einen Statement-Sieg.