David Leggio: Das Ende des Abenteuers beim EHC Red Bull München

München - Er war der strahlende Held der ersten Meister-Saison des EHC Red Bull München: Goalie David Leggio. Mit teils irrwitzigen Paraden avancierte der amerikanische Nationaltorwart, der von Trainer Don Jackson in den gesamten Playoffs das Vertrauen geschenkt bekam, zu einem der großen Titel-Garanten.
Unvergessen auch sein Statement-Fight im Viertelfinale gegen Straubing, als er den Tigers-Keeper Matt Climie zu einem Faustkampf herausforderte. Leggio war schnell einer der Publikumslieblinge in München. Doch jetzt dürfte das Ende des Münchner Abenteuers für Leggio bevorstehen.
Leggio vor dem Abgang
Wie die AZ vor Spiel zwei der Viertelfinaleserie gegen Bremerhaven aus internationalen Spielervermittlerkreisen erfahren hat, steht der 33-Jährige vor dem Absprung.
Schon in der vergangenen Saison hatte Jackson in den Playoffs nicht auf Leggio, sondern den deutschen Nationaltorhüter Danny aus den Birken gesetzt. Und aus den Birken, der zudem bei den Olympischen Spielen, wo Deutschland sensationell die Silbermedaille gewann, zum Goalie des Turniers gewählt wurde, hat auch in dieser Spielzeit wieder Leggio in den Schatten gestellt.
Aus den Birken war mit einem Gegentorschnitt von 2,08 der zweitbeste Keeper der DEL-Hauptrunde. Leggio, der momentan noch eine kleine Verletzung auskuriert, war dagegen nur Zwölfter mit 2,60 Gegentoren im Schnitt.
Danny aus den Birken stellt Leggio in den Schatten
Noch eklatanter die Diskrepanz bei der Fangquote: Aus den Birken wehrte 92,9 Prozent aller Schüsse ab (Platz drei), Leggio nur 91,4 (Rang 15). Zudem baut der EHC bereits Jung-Goalie Kevin Reich als Mann der Zukunft auf. Der 22-Jährige überzeugte bei seinen drei Einsätzen in der DEL in dieser Spielzeit.
"Kevin hat großartig gehalten. Wir haben noch nicht über den heutigen Tag hinausgeschaut, aber natürlich gibt es langfristige Pläne. Er kann ein Teil unserer Zukunft werden", sagte Coach Jackson nach Reichs erstem Spiel in DEL in dieser Saison, dem 4:1-Sieg beim Hockey-Halleluja in der Olympiahalle.
Auch Leggios Aktion in der Hauptrunde gegen Bremerhaven, als er bei einem Alleingang auf sein Tor dieses einfach aus der Verankerung stieß, kam im Verein nicht wirklich gut an.
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