„Das könnte klappen“

In den Testspielen gibt der EHC München bislang eine gute Figur ab. Auch Meistertrainer Hans Zach zollt dem DEL-Aufsteiger Respekt.
von  Abendzeitung
Der EHC München bereitet sich auf seine erste DEL-Saison vor.
Der EHC München bereitet sich auf seine erste DEL-Saison vor. © sampics/Augenklick

In den Testspielen gibt der EHC München bislang eine gute Figur ab. Auch Meistertrainer Hans Zach zollt dem DEL-Aufsteiger Respekt.

MÜNCHEN Der Weg ist das Ziel, lautet eine der Weisheiten, die der chinesische Philosoph Konfuzius (551 - 479 v. Chr.) von sich gab. Beim EHC München, dem Zweitliga-Meister, heißt es hingegen: Ankommen ist das Ziel. Ankommen in der DEL, der höchsten deutschen Spielklasse. „Wir alle im Verein müssen überhaupt erst in der DEL ankommen“, sagt Erfolgscoach Pat Cortina, „die Spieler, die Trainer, die Organisation, die Fans. Die DEL ist eine andere Dimension.“

Spielerisch hat der EHC München bisher zwei Testspiele bestritten. Am Freitag besiegte man Vizemeister Augsburg mit 5:2, am Sonntag verlor der EHC gegen Meister Hannover Scorpions erst nach Penaltyschießen mit 1:2. Jetzt am Dienstag (20 Uhr, Olympia-Eishalle) geht’s gegen die Straubing Tigers. „Das sind Testspiele, die Ergebnisse sagen nicht viel aus“, sagt Manager Christian Winkler, „wir haben aber gesehen, dass wir nicht untergehen, dass wir, wenn wir alles geben, mitspielen können. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.“

Doch wie DEL-tauglich ist der EHC insgesamt schon? Der Aufsteiger im DEL-Check der AZ.

Die Mannschaft

15 Spieler aus dem Meisterteam hat der EHC behalten, gerade sie müssen auch erst in der DEL ankommen. „Wir wissen, dass jeder, den wir mitgenommen haben, das Potenzial zur DEL hat, wir wissen aber nicht, ob er es jeden Tag hat, ob wir die nötige Konstanz haben werden“, sagt Winkler. Am Sonntag saß Neu-Rentner Hans Zach, der Hannover zuletzt zum Titel geführt hat, im Stadion. Er war vom EHC angetan. „Die sind kampfstark, diszipliniert, man merkt die Handschrift des Trainers,“ sagt der Meistertrainer der AZ, „und die Neuzugänge wie Stéphane Julien können dem EHC kurzfristig sicher helfen. Wenn die immer alles geben, gut kämpfen, dann könnte das klappen.“

Der Trainer

Cortina erwartet mit der DEL seine größte Herausforderung, schließlich hat er mit Niklas Hede, Andreas Raubal und Chris Bahen seine Führungsspieler verloren. „Cortina hat dem EHC seinen Stempel aufgedrückt, das sieht man“, sagt Zach. Der Italo-Kanadier ist für sein eisenhartes Training berüchtigt. „Cortina muss in der DEL mit etwas mehr Feingefühl agieren. Immer nur der Hammer, das geht da nicht. In der DEL gibt es viele Spieler, die ganz schnell jammern, schlechte Stimmung verbreiten“, sagt Raubal, der selbst 2003 DEL-Meister mit Krefeld war, „aber ich denke, er hat da ein feines Gespür entwickelt.“

Das Umfeld

Fast 5000 Fans kamen zu den zwei Testspielen. Das zeigt, dass die Fans den EHC in der DEL angenommen haben. Nach AZ-Informationen wird Müller-Brot der Brustsponsor beim EHC bleiben. Neue Geldgeber haben noch nicht unterschrieben, doch einige Abschlüsse stehen unmittelbar bevor. Mehrere ausgearbeitete Verträge wurden bereits verschickt. „Ja, das stimmt, wir haben auch deren Zusicherungen. Ich bin überzeugt, dass wir noch im August, drei, vier neue Partner bekannt geben können“, sagt Geschäftsführer Jürgen Bochanski. Zudem sucht man nach einem „Operations Manager“, der die Arbeitsabläufe beim EHC professionalisieren und Bochanski entlasten soll. „Der Arbeitsaufwand ist sehr viel größer in der DEL“, sagt der Boss, „daher ist der Operations Manager ein Thema bei uns.“

Matthias Kerber

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