Das ist der neue EHC-Cheftrainer – er spielte einst in Pfaffenhofen

München – Hautnah verfolgte Christian Winkler in den Vorwochen das Finale in der ICE Hockey League (ICE). Der Managing Director Sports Red Bull Eishockey versieht einerseits die sportlichen Geschicke des EC Red Bull Salzburg, aber auch die des EHC Red Bull München – und der brauchte einen Chefcoach.
Winkler führte viele Gespräche – am Ende siegt Favorit David
Wie von der AZ schon unmittelbar nach dem Münchner Viertelfinal-Aus angedeutet, schaute sich der EHC auf dem Trainermarkt um und sprach mit mehreren Kandidaten. Aber Winkler hatte da schon die favorisierte Lösung: Oliver David. Und was Winkler im ICE-Finale sah, gefiel ihm, überzeugte ihn. Nämlich, wie die Spieler und wie Oliver David den glänzenden Pokal der ICE in die Luft stemmten. Meister! Wie schon im Vorjahr.
Und Winkler, der den EHC aus dem Amateurbereich zum viermaligen Meister geformt hat, hat eine klare Werteordnung: Wer siegt, gehört belohnt. So beförderte er erst das Meister-Spielertrio Phillip Sinn, Ryan Murphy und Philipp Krening nach München – und nun auch den Cheftrainer Oliver David.
David genießt einen tadellosen Ruf
Der Bandengeneral hatte beim Bruderklub Salzburg ohnehin noch einen fortlaufenden Vertrag und wäre damit in der Red-Bull-Organisation geblieben. Nun erfolgt für den 46-Jährigen der nächste Schritt: München.
Die Deutsche Eishockey Liga (DEL) gilt im Vergleich mit der ICE Hockey League insgesamt als die bessere, schnellere, raffiniertere Liga. Eine neue Herausforderung also für David, der in der Szene einen tadellosen Ruf genießt.
Fleißig und entwicklungswillig sei er, heißt es aus der Schweiz, wo er beim EHC Biel zwei Jahre als Co-Trainer wirkte, ehe er in Salzburg die Cheftrainer-Stelle ergriff. Zwei Jahre, zwei ICE-Titel – starke Bilanz. Und David, in Übersee noch in Nachwuchsligen tätig, schaffte es in der Mozart-Stadt auch, Talente zu fördern. Die deutschen RB-Akademie-Zöglinge Sinn, Krening oder auch den Österreicher Lucas Thaler, der mit 23 Jahren zu einem Star-Scorer in der ICE herangewachsen ist. Es halten sich Gerüchte, dass auch er bei anhaltender Entwicklung in einem Jahr nach München springen dürfte.
David stürmte mal für den EC Pfaffenhofen
Mit David hat der EHC einen aufstrebenden Coach erhalten. Einer, der das Sieger-Gen mitbringt. Und einer, der in der nordamerikanisch dominierten DEL quasi ein Muttersprachler ist. Der Einstieg in Oberbayern wird ihm dank der Salzburger Jahre leicht fallen – zudem weilte er in der Spielerkarriere bereits auch in weiß-blauen Landen: Er stürmte nach dem Jahrtausendwechsel mal für den EC Pfaffenhofen.
David hat dankbareren Start als einst Söderholm
Seine Ausgangslage unterscheidet sich zudem vorteilhaft von der des Toni Söderholm: Zwar folgt auch er auf den Head Coach Don Jackson, doch anders als Söderholm übernimmt er nicht nach einer Meisterschaft – die Mannschaft wird also nicht vom Meister-Blues gebeutelt (und auch nicht vor lauter Selbstbewusstsein bruderleichtfußig).
Zudem frischt Winkler über die Salzburger Zugänge hinaus auch das Personal auf: Die Verpflichtungen der Stürmer Luis Schinko (Grizzlys Wolfsburg) und Brady Ferguson (Rögle BK/Schweden) bestätigte der Klub bereits auf der Saisonabschlussfeier, auch Torjäger Jeremy McKenna (Nürnberg Ice Tigers) kommt. Seit Freitag ist – die AZ berichtete vorab – auch die Verpflichtung Fabio Wagners vom ERC Ingolstadt perfekt. Der Nationalverteidiger traf am Donnerstag beim 3:2 über Österreich. Am Samstag, 17 Uhr, kommt es zum Rückspiel in Rosenheim.