Das EHC-Dilemma

Noch können sie die Münchner Eishockey-Cracks schaffen: Die Playoffs reizen sportlich, können für den Klub aber teuer werden, denn dann würden Prämienzahlungen fällig.
von  Abendzeitung
Zwei Punkte fehlen zu den Playoffs. Dann würden die Spieler, hier Bahen (l.) und Wild, Extraprämien kassieren.
Zwei Punkte fehlen zu den Playoffs. Dann würden die Spieler, hier Bahen (l.) und Wild, Extraprämien kassieren. © Rauchensteiner/AK

Noch können sie die Münchner Eishockey-Cracks schaffen: Die Playoffs reizen sportlich, können für den Klub aber teuer werden, denn dann würden Prämienzahlungen fällig.

MÜNCHEN Playoffs, das war die Mindestvorgabe vor der Saison. Playoffs, das ist auch jetzt, sechs Spieltage vor Schluss der regulären Saison, der Schlachtruf, den Trainer Pat Cortina für den EHC München ausgegeben hat. „Ich gebe nicht auf, bis wir rechnerisch nicht mehr Achter werden können“, sagt der Italo-Kanadier, dessen Team vor dem Spiel in Bremerhaven (Freitag, 20 Uhr) auf dem neunten Platz liegt. Zwei Punkte hinter dem Playoff-Rang. Und Manager Christian Winkler sagt: „Primäres Ziel ist der Klassenerhalt, aber wenn wir die Playoffs schaffen, werden wir nicht nein sagen.“

Doch der EHC steckt im Dilemma. Denn der Sport ist das eine, die Finanzen das andere. Sollte der EHC doch noch in die Playoffs kommen, werden Prämien für die Spieler fällig. Gut 40000 Euro dürfte die Playoffteilnahme an Prämien kosten. Das ist für den EHC, der sich aufgrund diverser Personalwechsel und des erschütternd schwachen Zuschauerschnitts in dieser Saison eh schon in der Verlustzone bewegen wird, müsste den klammen Geldbeutel erneut aufmachen.

Dem sportlichen Erfolg alles unterordnen

„Dass sich die Playoffs in der ersten Runde kaum rechnen, stimmt, weil man eben die Prämien dann zahlen muss. Aber ich sage es mal so: Wir wollen uns die Prämien gar nicht sparen. Dem sportlichen Erfolg ordnen wir wirklich alles unter“, sagt Winkler.

Problematisch ist, dass der EHC maximal noch Achter werden kann und dann auf die Kassel Huskies treffen würde. Die wiederum werden für das Spiel in München kaum Fans mitbringen, daher nur wenig Geld bringen. Erst die 2. Runde, dann möglichst ein Derby gegen einen bayerischen Verein, wäre für den EHC lukrativ.

Playoffs wären versöhnlicher Abschluss

„Ja, aber man darf das nicht nur allein an den Prämienzahlungen festmachen. Die Playoffteilnahme wäre für unsere Fans ein versöhnlicher Abschied unter diese sportlich schwierige Saison. Und natürlich macht es auch die Verhandlungen mit Sponsoren für die kommende Saison einfacher“, sagt Winkler.

Denn auch da geht es schließlich wieder um die Finanzen.

Matthias Kerber

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