Das Derby EHC gegen Nürnberg – auf Augenhöhe

Der EHC München erlebt am Sonntag in der DEL eine Premiere: Es geht gegen einen bayerischen Rivalen. Der AZ-Vergleich zwischen dem Aufsteiger und den Nürnberg Ice Tigers
von  Abendzeitung
Stéphane Julien, der Kapitän des EHC, schoss den EHC gegen Augsburg mit 1:0 in Führung.
Stéphane Julien, der Kapitän des EHC, schoss den EHC gegen Augsburg mit 1:0 in Führung. © Rauchensteiner/Augenklick

Der EHC München erlebt am Sonntag in der DEL eine Premiere: Es geht gegen einen bayerischen Rivalen. Der AZ-Vergleich zwischen dem Aufsteiger und den Nürnberg Ice Tigers

MÜNCHEN Die Bilanz ist ausgeglichen. Dem bitteren 0:5 im Sommer 2006 folgte ein Jahr später die Revanche. Am 2. September 2007 gewann der EHC München sein Erstrundenpokalspiel gegen die Nürnberg IceTigers mit 5:3. Damals war das eine Sensation, die beiden Klubs trennten Welten. Hier der Zweitligist EHC, dort das DEL-Gründungsmitglied und damaliger Vizemeister. Hier die finanziell klammen Münchner, dort eine mit zahlreichen NHL-Veteranen gespickte Nürnberger Mannschaft.

Am Sonntag nun kommt es in der Olympia-Eishalle zum ersten bayerischen DEL-Derby (18.30 Uhr). Der Aufsteiger empfängt den Tabellenfünften der letzten Saison, der mit zwei Siegen und zwei Niederlagen in die Saison gestartet ist. Der Abstand zum EHC ist geringer geworden. Der AZ-Vergleich vorm Derby:

Die Stars: Immerhin fünf Nürnberger spielten schon in der NHL, darunter Clarke Wilm (33), ein echter Veteran mit 460 Spielen. „Er ist einer unserer wichtigsten Spieler“, sagt Trainer Andreas Brockmann. Dazu kommen die deutschen Nationalspieler Martin Ancicka, Vitalij Aab und Björn Barta. „Die Ice Tigers haben eine homogene Mannschaft, haben sich gut verstärkt. Die Playoffs sollten diese Saison wieder kein Problem für sie sein“, sagt Hans Zach, Meistertrainer im Ruhestand. Beim EHC stehen noch 15 Aufstiegshelden im Kader. Dazu kommen die neuen Stars Felix Petermann, der immerhin 35 Länderspiele gemacht hat, Stephane Julien und Eric Schneider. In der NHL waren die beiden aber nie. Das Erreichen der Pre-Playoffs wäre eine Sensation.

Finanzen: Anfang 2009 waren die Ice Tigers nach dem Rückzug des damaligen Namenssponsors Sinupret eigentlich schon insolvent. Im letzten Moment rettete sie der fränkische Schmuckunternehmer Thomas Sabo. Einen großen Teil des 5-Millionen-Etats trägt der Unternehmer. „Wahrscheinlich ist es schon so, dass es die Ice Tigers ohne mein Engagement nicht mehr geben würde“, sagt Thomas Sabo, der Macher der Thomas Sabo Ice Tigers. Der EHC-Etat ist mit 3,5 Millionen der geringste der Liga. Auch hier tragen die Gesellschafter den größten Teil. Doch die Verantwortung ist auf mehrere Schultern verteilt. Über ein Namenssponsoring wird nachgedacht.

Fans und Halle: Da ist Nürnberg durchaus Vorbild. Die Arena Nürnberger Versicherungen ist eine der wenigen richtig stimmungsvollen Multifunktionshallen. Eine Halle, wie der EHC sie auch gerne hätte. Über 4000 Zuschauer kommen im Schnitt – auch davon träumt der EHC.

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