Cortinas Medizin

Der Patient war schon „fast klinisch tot“. Das sagt Manager Christian Winkler über seinen EHC München. Dann kam der radikale Schnitt. . .
von  Abendzeitung
EHC-Trainer Pat Cortina
EHC-Trainer Pat Cortina © Rauchensteiner/Augenklick

Der Patient war schon „fast klinisch tot“. Das sagt Manager Christian Winkler über seinen EHC München. Dann kam der radikale Schnitt. . .

MÜNCHEN Der Verein, als Mitfavorit in diese Zweitliga-Saison gestartet, war bis auf Platz zwölf abgestürzt. Daraufhin wurde Trainer Doug Bradley entfernt, und die Operation Pat Cortina begann. Das Ergebnis nach dieser Kurz- Reha: zwei Siege in zwei Spielen, fünf von sechs möglichen Punkten.

„Es ist wieder Leben in der Mannschaft“, frohlockt dann auch Manager Winkler über den reanimierten EHC. Doch der Puls ist noch schwach, der Patient noch lange nicht über den Berg, schließlich waren die Erfolge nur über Landsberg, die Schießbude der Liga, und Regensburg, den Tabellenletzten.

Dem EHC geht es „den Umständen entsprechend“. Nicht mehr, nicht weniger. Dementsprechend behutsam geht der extrem temperamentvolle Cortina mit dem Rekonvaleszenten um. Vor der Partie beim SC Riessersee (Freitag, 20 Uhr) hat er Ruhe verordnet. „Er ist bisher sehr zurückhaltend“, sagt Keeper Joey Vollmer. Winkler meint: „Er ist sehr ruhig. Aber allein sein Auftreten, seine Erscheinung und sein Ruf führen dazu, dass die Spieler spuren. Cortina sieht, dass er im Moment auch als Psychologe gefordert ist.“

Ein Treffen mit den Kapitänen

Deswegen neigt Cortina in dieser Woche zu Gesprächstherapien. „In der ersten Woche habe ich mich mehr um den Allgemeinzustand gekümmert, jetzt fange ich an, mich zum Mark des Knochens vorzuarbeiten“, sagt Cortina, „ich hatte ein Treffen mit den Kapitänen, und ich werde noch weitere Einzelgespräche führen. Das Gute ist: Dieser Patient will gesund werden. Er arbeitet an der Heilung. Ich versuche, ihm dabei mit meinerMedizin behilflich zu sein.“ Bleibt zu hoffen, dass es nicht noch andere Artzney braucht: Seit gestern hat die Grippe den Kader erreicht, vier Spieler sind angeschlagen. Da sind dann echte Ärzte gefragt.

Matthias Kerber

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