Cortina: Feinschmecker mit Hang zu Wutausbrüchen

Pat Cortina steht heute beim Deutschland-Cup erstmals als Bundestrainer an der Bande. Hier lesen Sie, wie der Italo-Kanadier vom EHC Red Bull wirklich tickt – von A bis Z
Matthias Kerber |
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MÜNCHEN - Beim Deutschland-Cup in München (ab Freitag) agiert Pat Cortina erstmals als Bundestrainer der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft. Die AZ erklärt den neuen starken Mann des deutschen Eishockeys von A bis Z.

 




AC Mailand: Bei dem italienischen Traditionsverein nahm der Kanadier Pat Cortina mit Mitte 20 seine erste Trainerstellung im Ausland an. Cortina wollte mit diesem Weg in die Fremde seine eigene Unsicherheit bekämpfen. Sein Chef: Fußballtrainer-Legende Fabio Capello (Real Madrid, England, Juventus), der damals Mailands Sportdirektor war.

 

 




Brille: Sein Markenzeichen. Cortina ist extrem kurzsichtig, muss stets Brille tragen. Er hat einen Hang zu ausgefallenen, modischen Brillen, einer der wenigen Aspekte, wo auch ein klein bisschen Eitelkeit bei ihm zutage kommt.

 

 




Christian Winkler: Mit dem Manager des EHC Red Bull München verbindet Cortina eine tiefe Männerfreundschaft. Keine Liebe auf den ersten Blick – doch die beiden Alphatiere wuchsen zusammen. 2011 waren sie mit den Familien im Sommerurlaub in Florida. Bei Fort Meyers genossen sie zusammen einen Sonnenuntergang: „Das war ein tolles Ereignis”, sagt Cortina.

 

 





Deutschland:
Seit 2006 ist Cortina in Deutschland tätig, er empfindet das Land längst als zweite Heimat. „Ich bin sehr deutsch”, sagt er, der seit September Bundestrainer ist.

 

 





Essen: Cortina ist ein Feinschmecker, der aber auch unglaubliche Portionen verschlingen kann. Die Treffen mit seiner Familie in Kanada gehen fast nahtlos von Frühstück, in Mittagessen, in Abendessen über. „Meine jüngste Tochter kommt da nach mir. Sie stopft das Essen in sich rein, bis sie fast kämpfen muss, es unten zu behalten”, amüsiert sich Cortina.

 

 




Fassa: In dem kleinen Dorf in Südtirol lebte bis zu dieser Saison seine Lebensgefährtin mit den drei Töchtern, dort hat die Familie weiter eine Wohnung. Von dort geht Cortina auch gerne auf Skitouren, eines seiner Hobbies.

 

 





Glaube:
Cortina ist ein sehr gläubiger Mensch. Als guter Italiener ist er natürlich römisch-katholisch.

 

 





Humble: Cortinas Lieblingswort – bescheiden. Das predigt er seinen Spielern. Das Ego stets dem Team unterzuordnen. Er fordert, diese Bescheidenheit ein, es ist ihm aber sehr wichtig, dass diese nicht mit Zu-leicht-zufrieden-Sein verwechselt wird.

 

 





Innsbruck: Der Tiefpunkt von Cortinas Karriere. In der Saison2006/07 hatte Cortina beim HC ein kurzes Gastspiel – an dessen Ende wurde er entlassen. Die Seilschaften konnte er nie durchbrechen. Die Spieler, denen er alles abverlangte, beschwerten sich bei den Sponsoren, die bei den Vereinsbossen – und die wollten Einfluss auf Cortina nehmen.

 

 




Jackson, Phil: Der legendäre Basketball-Trainer (Los Angeles Lakers, Chicago Bulls) ist eines der Vorbilder von Cortina. „Ich bewundere, wie er an jeder Station Erfolg hatte, wie er nie mit dem Erreichten zufrieden war. Seine Biographie zu lesen, war sehr inspirierend.”

 

 





Kanada: Dort, in Montreal, wurde Cortina geboren. Die Eltern und der kleine Bruder leben immer noch da. 1955 war sein Vater im Alter von 15 Jahren ganz alleine von Sizilien nach Kanada ausgewandert, um das Überleben der Familie zu sichern, drei Jahre später folgte die Mutter.

 

 




Lieblingsfach: Mathematik. Cortina hat ein Faible für Zahlen. Er betrachte den mathematischen Geist als einen der höchstentwickelten.

 

 





Michelle Hunziker: Die Moderatorin, die in Italien ein Superstar ist, beeindruckt Cortina mit ihrer immerwährenden Lebensfreude.

 

 




Niederlagen: Damit kann Cortina sehr schwer umgehen. Früher rastete er regelmäßig aus. Da ging in der Kabine auch schon mal ein Fitnessbike zu Bruch. Cortina stand dafür gerade, bezahlte den Schaden aus eigener Tasche.

 

 





Olympia 1980, Miracle on Ice: Der Sieg der US-College-Mannschaft über die als unbesiegbar geltende Sowjetunion inspirierte Cortina sehr, den darüber gedrehte Film „Miracle on Ice” zeigt er gerne seinen Mannschaften zur Motivation. Auf diesem Team basiert seine Philosophie, dass harte Arbeit die Basis für alles ist.

 

 




Pasqualino: So der Taufname von Pat Cortina. Er hasst diesen Namen. „Der kleine Pascale, das passt nicht zu einem 1,90-Mann, der 257 Kilo wiegt”, sagt Cortina. Seine Lebensgefährtin wandelt den Namen in der Betonung nur leicht ab, das so entstandene Wort hat aber eine ganz andere Bedeutung: „Ja, das heißt dann nicht kleiner Pascale, sondern so viel wie: Pascale ist nie da. Eine kleiner Seitenhieb auf mein Vagabundenleben als Trainer.”

 

 




Querdenker: Cortina liest viele Bücher über Psychologie, durchbricht auch immer wieder die Trainingsroutine. Da werden die Spieler schon mal die Treppen des Olympiaturms hochgejagt.

 

 




Rotwein: Ein gutes Glas davon, das ist für Cortina Lebensqualität und Erholung zugleich. Trinkt er einen Wein, ist das ein Zeichen, dass er vollkommen abschaltet.

 

 





Shakira: Zusammen mit seiner ältesten Tochter besuchte er das Konzert der kolumbianischen Pop-Queen.

 

 




Temperament: Seine Wutausbrüche sind legendär, brachten ihm den Spitznamen Dolomiten-Vulkan ein. Bei seinem ersten Spiel als EHC-Trainer in Landsberg rastete er in der Kabine dermaßen aus, dass seine Stimme noch in der Halle zu hören war.

 

 




Ungarn: Er war Nationaltrainer Ungarns, führte sein Team sensationell zur WM, Ungarn ehrte in dafür mit dem höchsten Orden Ungarns, vergleichbar mit dem Ritterorden in England.

 

 





Vaterrolle: Cortina hat drei Töchter, ist ein unglaublich liebevoller Vater. Die Kinder hält er möglichst ganz aus der Öffentlichkeit raus.

 

 




Werdenfelser Land: Dort, im Trainingslager in Garmisch, erhielt er den ersten Anruf des DEB, ob er sich vorstellen könnte, Bundestrainer zu werden.

 

 





X-Faktor: Cortina hat ein Auge für Talent. Er schenkte Martin Buchwieser früh das Vertrauen, formte ihn zum Nationalspieler.

 

 




Youtube: Benutzt Cortina, um sich auf Gegner vorzubereiten.

 

 





Zach, Hans: Den Ex-Bundestrainer respektiert Cortina sehr, Alpen-Vulkan und Dolomiten-Vulkan, das passt.

 

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