Christian Winkler im Interview: „Ein Bekenntnis zu 2018“

Normalerweise machen Münchner und Garmischer Eishockeyspieler ja keine gemeinsame Sache.Eher im Gegenteil. Aber da gibt es eine Ausnahme– wenn es um die Olympia-Bewerbung geht
Herr Winkler, das Spiel gegen Riessersee, das bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch nicht begonnen hat, trägt das Motto: „Feuer und Flamme für Olympia – gemeinsam für München 2018“. Wie viel Olympia schaut der Manager des EHC bisher?
CHRISTIAN WINKLER: Ich habe mir die gesamte Eröffnungsfeier angeschaut. Das war so dermaßen atemberaubend, ich war wirklich Feuer und Flamme. Olympia, das ist für jeden Sportler das Größte, aber man darf auch nicht die Signalwirkung vergessen, die solche Spiele für ein Land und eine Stadt hat. Es war 1972, dass die Sommerspiele hier in München ausgetragen wurden, und noch heute hat man mit dem Olympiapark eine der tollsten und schönsten Sportanlagen Europas. Was da dann die Spiele 2018 bewirken könnten, sollte sich jeder vor Augen führen. Das hier ist für jeden die Chance, sich zu Olympia zu bekennen. Zu zeigen, dass München diese Spiele wirklich will. Für mich ist das eine Frage der Ehre.
Wie kam es zu der gemeinsamen Aktion mit dem Erzrivalen aus Garmisch?
Da man sich eben gemeinsam um die Spiele bewirbt, fanden wir, dass es schon fast eine Pflicht ist, dass wir als Wintersport-Verein das auch unterstützen. Wir haben dann auch den Anstoß dafür gegeben, und das wurde gleich positiv aufgenommen.
Beim Olympia-Spiel vor einigen Wochen in Garmisch kam es zum Eklat, als der dortige Stadionsprecher die Münchner Fans unflätig beleidigte.
Das müssen die unter sich klären, mehr sage ich dazu nicht: Aber bei uns würde es so etwas nie geben.
Der EHC würde von Olympia 2018 direkt profitieren: Es gäbe eine neue Eishalle.
Ja, auch das ist ein Aspekt. Das ist wichtig für uns, wenn auch nicht überlebenswichtig, denn ich bin mir sicher, es wird sich was in der Hallenthematik tun – und zwar unabhängig davon, ob München die Spiele 2018 erhält. Aber klar ist auch, dass es leichter ist und man auch andere Dimensionen angehen kann, wenn die Spiele an München vergeben würden.
Hilft da ein Eishockey-Spiel?
Das Spiel ist ein Bekenntnis zu 2018. Alle bekunden gemeinsam: Wir wollen Olympia! Für jeden, der ein Sportlerherz hat, sind die Spiele das Größte. Deswegen schaue ich auch möglichst viel. Ich fürchte, ich werde bald olympische Ringe unter den Augen haben vor Schlafentzug. Ich habe mich so unglaublich über das Gold von der Maria Riesch gefreut, sie ist ja eine gute Bekannte. Ich war mir sicher, dass sie das schafft. Wer gesehen hat, wie wahnsinnig sie im Sommer für dieses Ziel trainiert hat, der wusste, das muss Gold werden.Interview: Matthias Kerber