Christian Winkler: „Ich lasse den EHC nicht im Stich“

Warum EHC-Manager Christian Winkler eine Anfrage von den Hamburg Freezer ablehnt, es ihn nur mit München in die DEL zieht und er vom „größten Sieg, den der Verein je errungen hat“ schwärmt.
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EHC-Manager Christian Winkler
Rauchensteiner/Augenklick EHC-Manager Christian Winkler

Warum EHC-Manager Christian Winkler eine Anfrage von den Hamburg Freezer ablehnt, es ihn nur mit München in die DEL zieht und er vom „größten Sieg, den der Verein je errungen hat“ schwärmt.

Herr Winkler, der EHC München hat bei den Lausitzer Füchsen einen 5:4-Sieg gefeiert, obwohl gleich elf Ausfälle zu verkraften waren. War dies das härteste Spiel, das der EHC je hatte?

CHRISTIAN WINKLER: Ja, das war der Horror. Alle halbe Stunde hat bei mir vor dem Spiel das Telefon geklingelt, und wieder hat sich ein Spieler mit Grippe krank melden müssen. Im Bus, auf der Fahrt nach Crimmitschau, hat es noch David Wrigley erwischt. Trainer Pat Cortina und ich, wir hatten das Gefühl, wir spielen „zehn kleine Negerlein“. Nur eben mit unseren Spielern. Wir hatten drei Verteidiger und zehn Stürmer, es war nur ein Ausländer verfügbar. Was die Jungs dann auf dem Eis abgeliefert haben, war fast unmenschlich. Das war der größte Sieg, den der Verein errungen hat, seit ich beim EHC bin. Ich habe aber keine Ahnung, wie wir am Dienstag im Pokal in Ravensburg antreten können.

Sie sprechen vom „größten Sieg“, seit Sie beim EHC sind. Wie lange sind Sie denn noch beim EHC?

Wieso?

Nach AZ-Informationen ist der DEL-Verein Hamburg Freezers daran interessiert, Sie zu verpflichten.

Also, um es ganz klar zu sagen: Nicht nur ist die DEL an mir interessiert, sondern ich auch an der DEL. Aber eben nur mit dem EHC! Alles andere kommt für mich jetzt nicht in Frage. Wir bauen hier etwas ganz Besonderes auf beim EHC, den lasse ich nicht im Stich. Klar ehrt es einen, wenn ein Verein wie die Hamburg Freezers auf das aufmerksam geworden sind, was wir hier alle leisten. Und ja, man ist auch ein bisschen stolz, wenn es Interesse aus der DEL gibt. Aber damit hat es sich.

Also eine klare Absage an die Freezers?

Hamburg ist eine tolle Stadt. Mein Onkel, der Hermann Rieger, war da 30 Jahre beim Hamburger SV als Masseur tätig, und eigentlich sind die Verhältnisse, die man dort als Manager vorfindet, ein Traum. Was da sportlich abläuft, kann man eigentlich nur als Drama bezeichnen, das darf nicht wahr sein. Aber man wendet sich nicht gleich von dem, was man im Herzen hat, ab, nur, weil es woanders im Moment vielleicht noch ein bisschen besser ist. Ich werde nie vergessen, wie der EHC hinter mir gestanden ist, als es mir gesundheitlich nicht gut ging, als wir dazu sportlich schlecht dastanden. Das vergesse ich nicht. Deswegen habe ich nicht eine Sekunde lang daran gedacht, den EHC zu verlassen. DEL jederzeit, aber eben mit dem EHC. Ich habe Söldner, die jedes Jahr woanders spielen und ausschließlich dem Geld hinterherjagen, immer verachtet. Ich werde jetzt nicht selber einer.

Interview: Matthias Kerber

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