Bullen gegen Grizzlys: Heißes Halbfinale für den EHC gegen Wolfsburg
München – Erst elf Sekunden vor Schluss war Zeit zum Durchschnaufen. Ben Smiths Empty-Net-Treffer zum 4:2 bei der Düsseldorfer EG besiegelte in Spiel vier den Halbfinal-Einzug des dreimaligen deutschen Meisters EHC Red Bull München.
Trainer Don Jackson meinte erleichtert: "In diesem Moment bin ich so zufrieden, wie man nur sein kann. Das war ein kompletter Teamerfolg. Wir haben jeden einzelnen gebraucht. Das war eine ausgeglichene Serie."
Yasin Ehliz mit dem 400. Scorerpunkt in der DEL
So ausgeglichen wie auch die Viertelfinal-Partie in Düsseldorf. Die Gäste erwischten den besseren Start und nutzten in der 4. Minute gleich die erste Großchance: Austin Ortega setzte den Kollegen Yasin Ehliz in Szene, der Mirko Pantkowski im DEG-Kasten mit einer sehenswerten Bewegung keine Abwehrmöglichkeit ließ. Für den Torschützen war es der 400. Scorerpunkt in der Deutschen Eishockey Liga.
Die Red Bulls waren auch danach die tonangebende Mannschaft. Nur selten kamen die Gastgeber so frei zum Abschluss wie Alexander Ehl, der in der 10. Minute den Ausgleich herstellte. Henrik Haukeland im Münchner Tor verhinderte wenig später spektakulär gegen Tobias Eder (11.) den Doppelschlag der Rheinländer. Mehr vom Spiel hatten aber weiterhin die Gäste, die vor der ersten Drittelpause noch einmal jubelten: Zach Redmond sorgte mit einem harten Schlagschuss für die 2:1-Führung (18.).
Zu Beginn des Mittelabschnitts war die DEG spürbar um den schnellen Ausgleich bemüht. Schnörkellos ging es Richtung Münchner Gehäuse, doch spätestens beim sehr gut aufgelegten Haukeland war Endstation. Die Red Bulls waren nun vermehrt in der Defensive gefordert, ehe sie wieder das Tempo erhöhen konnten. DEG-Keeper Pantkowski rückte in den Mittelpunkt und zeigte gute Paraden, unter anderem gegen Frederik Tiffels (35.). Danach gab’s noch Powerplays für beide Teams: ohne Erfolg.
Wolfsburg setzt sich gegen Bremerhaven durch und trifft auf den EHC
Im Schlussabschnitt ging es anfangs hin und her. Ehliz hatte den ersten Hochkaräter (41.) auf dem Schläger, der Treffer fiel aber auf der anderen Seite: Alexander Ehl egalisierte erneut für die Hausherren (44.). Bevor das Duell kippen konnte, antwortete der EHC in Person von Philip Gogulla, der 26 Sekunden nach dem Ausgleich per Volley-Nachschuss das 3:2 erzielte. Düsseldorf versuchte nun alles, stemmte sich gegen das Viertelfinal-Aus, doch die Red Bulls verteidigten konsequent – auch, als DEG-Trainer Harold Kreis den zusätzlichen Feldspieler brachte. Gogulla jubelte: "Wir sind hochzufrieden. Das war eine sehr schwere Serie. Gott sei Dank haben wir heute den Sack zugemacht. Wir haben natürlich ein Ziel: deutscher Meister werden."
In der Halbfinal-Serie geht es für die Münchner nun von Mittwoch an (19:30 Uhr, Olympia-Eisstadion) gegen die Wolfsburger Grizzlys, die sich im entscheidenden fünften Spiel 2:0 gegen die Fischtown Pinguins Bremerhaven durchsetzen konnten.
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