Bullen, Adler, Tiger: AZ-Check zu den DEL-Playoffs

Sonntag gehen die Playoffs in der DEL so richtig los. Dann steigen der EHC Red Bull München und die anderen Favoriten ein. Der dreimalige Meister Christoph Ullmann macht für die AZ den Team-TÜV.
Martin Wimösterer |
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Das Objekt der Begierde: Der DEL-Pokal
Das Objekt der Begierde: Der DEL-Pokal © City-Press GbR

Derzeit läuft die erste Runde der Plätze sieben bis zehn, am Sonntag gehen die Playoffs in der Deutschen Eishockey Liga mit dem Viertelfinale richtig los. Christoph Ullmann, dreifacher DEL-Meister und nun als Experte bei MagentaSport tätig, macht für die AZ den Playoff-Check.

Eisbären Berlin (1. nach der Hauptrunde): "Die Eisbären haben eine unfassbar gute Saison gespielt. Es gibt Mannschaften mit 'Championship Hangover', also Meisterschaftskater, die dann nicht mit hochgekrempelten Ärmeln in die neue Saison gehen. Nicht so die Eisbären. Sie sind vom ersten Spieltag an scharf gewesen und spielen attraktiv", sagt Ullmann: "Wer soll diese Eisbären schlagen? An ihnen führt kein Weg vorbei. Sie haben Spieler wie Marcel Noebels, Mathias Niederberger und Matt White, die den Unterschied machen können - aber Berlin weiß, dass es in den Playoffs auf die Mannschaft ankommt. Und sie spricht mit Trainer Serge Aubin eine gemeinsame Sprache."

Ullmann: "Die Münchner sind wieder sehr gut in die Spur"

EHC Red Bull München (2.): "Ein Topteam, das zwischendurch Probleme hatte. Die Nachverpflichtung von Torhüter Henrik Haukeland hat der Mannschaft viel Auftrieb gegeben. Auch Danny aus den Birken bringt nun starke Leistungen. Die Münchner sind wieder sehr gut in die Spur gekommen", analysiert Ullmann: "Sie haben seit der Olympia-Pause 16 von 20 Spielen gewonnen - und die Form ist zu den Playoffs entscheidend. Sie haben Veteranen wie Patrick Hager, Philip Gogulla und Yannic Seidenberg und generell einen Kader mit viel Playoff-Erfahrung. Allen voran Trainer Don Jackson. Sie haben in der Champions Hockey League starke Leistungen gezeigt, das darf man nicht unterschätzen. München wird hungrig sein nach dem frühen Playoff-Aus im Vorjahr gegen Ingolstadt. Sie werden darum gefährlich sein."

Grizzlys Wolfsburg (3.) - Fischtown Pinguins (6.): "Die Grizzlys haben eine super Hauptrunde gespielt und das, obwohl sie vor der Saison den Trainer gewechselt hatten. Was mir gefällt: Sie treffen nicht nur intern, in der Kabine, die Aussage, dass sie weiter kommen wollen als im Vorjahr. Da waren sie Vizemeister. Das sorgt für viel Selbstvertrauen", sagt Ullmann. Und weiter: "Sie sind groß und spielen hart. Und wenn man einen Schlüsselspieler nennen kann, dann Dustin Strahlmeier. Der Torhüter fehlte zuletzt angeschlagen. Seine Rückkehr dürfte sehr wichtig sein. Er gewinnt den Grizzlys auch mal Spiele.

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Und Bremerhaven? "Die haben als eher kleine Mannschaft das Playoff-Abo gebucht. Die Pinguins sind ein ganz unangenehm zu spielender Gegner. Sie haben gute Torhüter, speziell freut mich, dass sich Maximilian Franzreb in den Vordergrund gespielt hat und mit dem Vertrauen im Rücken ein Sieggarant geworden ist", sagt Ullmann: "Und die erste Reihe der Pinguins mit den drei Slowenen Jan Urbas, Miha Verlic und Ziga Jeglic macht enorm Spaß. Bremerhaven wird in den Playoffs neben dem Aufbauspieler Phillip Bruggisser stark von diesem sogenannten "Karawanken-Express" abhängen. Das Trio hat aber gezeigt, dass es nur schwer zu bremsen ist."

"Die Tigers sind unangenehm zu spielen und am Pulverturm spielt kein Gegner gerne"

Straubing Tigers (4.) - Adler Mannheim (5.): "Am Anfang der Saison hatte man die Tigers überhaupt nicht auf der Rechnung für einen Platz ganz oben. Doch sie haben auf ihre eigenen Stärken vertraut, sind Platz für Platz hochgeklettert. Das lag nicht nur an der ersten Reihe um Michael Connolly und Ligatopscorer Jason Akeson", sagt Ullmann: "Das geht bis zur nominell vierten Reihe mit Andreas Eder. Die Tigers sind unangenehm zu spielen und am Pulverturm spielt kein Gegner gerne. Ich bin mir sicher, er wird am Sonntag brennen."

Und wie steht es um die Adler? Ullmann: "Ein Faktor, der aus meiner Sicht bei den Adlern entscheidend sein kann, ist, wie sie am Sonntag in Straubing aus den Startlöchern kommen. Mannheim hat ja vor kurzem noch den Trainer gewechselt. Unter Bill Stewart holten die Adler sieben von neun möglichen Zählern. Fit ist die Mannschaft durch die Arbeit von Vorgänger Pavel Gross absolut. Sie hat nominell die Qualität, viel zu erreichen. Das wird eine sehr brisante Serie. Schon im Vorjahr trafen beide Teams in den Playoffs aufeinander, die Serie ging über die volle Distanz. Das erwarte ich auch für dieses Mal. Ein wichtiger Faktor kann neben dem Powerplay das Torwartspiel sein. Straubing hat ein gutes Torhütergespann mit Sebastian Vogl und Tyler Parks. Mannheim bringt mit Felix Brückmann und Dennis Endras wiederum viel Erfahrung mit."

Mögliche Gegner für Berlin und München:  "Für Ingolstadt ging es im Saisonverlauf Auf und Ab. Vom Kader her ist das ein Team, das man weiter oben erwartet hatte. Die Kölner Haie hatten gegen Saisonende ihr Schicksal nicht mehr in der eigenen Hand", sagt Ullmann: "Dann rutschten sie schwuppdiwupp auf einen Playoff-Rang. Das war Erleichterung pur. Sie können ihre eigentlich negative Saison nun dermaßen verschönern. Die Nürnberg Ice Tigers und die Düsseldorfer EG waren im ersten Playoff-Spiel bereit, alles zu geben. Nürnberg muss seine Powerplays besser nutzen."

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