Buchwieser und Petermann: Zwei Münchner für Krupp
Beim Aufsteiger EHC läuft es! In der DEL ist das Team von Pat Cortina derzeit an der Spitze – und nun will der Bundestrainer Verteidiger Petermann und Stürmer Buchwieser zum Nationalteam holen.
MÜNCHEN Der EHC München ist eine große Erfolgsgeschichte. Der Aufsteiger hat sich in der DEL etabliert, steht nach 13 Spieltagen sensationell an der Tabellenspitze. „Wir kommen immer über das Team, das ist unsere größte Stärke, aber wir haben sicher auch Spieler, wie etwa Eric Schneider, die die individuelle Klasse haben, um ein Spiel zu entscheiden“, sagt Manager Christian Winkler.
Doch nicht nur Schneider sorgt für Aufsehen, sondern auch Martin Buchwieser. Erfolgscoach Pat Cortina hat den 21-Jährigen nach der Verletzung von Jordan Webb (Handbruch) in die erste Sturmreihe befördert, der Garmischer geht jetzt an der Seite von Schneider und Ryan Ready auf Torejagd. Und das sehr erfolgreich. In 13 Spielen gelangen Buchwieser bereits vier Tore und sechs Assists, damit liegt er beim EHC auf Platz drei der Scorerwertung. „Martins Entwicklung ist phänomenal“, sagt EHC-Geschäftsführer Jürgen Bochanski.
So phänomenal, dass Buchwieser eine weitere große Ehre zuteil wird. Wie die AZ erfuhr, stehen Buchwieser und auch EHC-Verteidiger Felix Petermann, der es in seiner Karriere bereits auf 35 Länderspiele gebracht hat, im erweiterten Kader der deutschen Nationalmannschaft für den Deutschland-Cup in München (12. bis 14. November). „Dazu kann ich nichts sagen“, meint Manager Winkler, „alles, was ich weiß, ist, dass die beiden – aber auch andere EHC-Spieler – im Notizblock von Bundestrainer Uwe Krupp stehen. Ob sie dann wirklich im Kader sind, weiß ich nicht. Wenn es aber so kommt, werden wir uns sicher nicht dagegen wehren.“
Krupp, der noch bis Montag in den USA weilt, hat den EHC in dieser Saison bereits zweimal beobachtet, dabei sind ihm Buchwieser und Rustikal-Verteidiger Petermann besonders positiv aufgefallen. „Sie sind interessant“, sagte Krupp bei seinem Besuch Anfang September. „Wir sehen es schon als Auszeichnung an, wenn unsere Spieler überhaupt für die Nationalmannschaft in Frage kommen“, sagt Coach Pat Cortina.
Buchwieser ist in München, wo er seit 2008 beim EHC spielt, zum Publikumsliebling avanciert. Seit er mit Thaibox-Weltmeister Besim Kabashi trainiert (seit einem Jahr), ist er sehr viel robuster auf dem Eis geworden, er geht auch – zur Freude der Fans – keinem Kampf aus dem Weg. Als Eishockey-Ziehsohn des ehemaligen Liga-Raubeins Markus Jocher auch kein Wunder. „Spielen kann er eh, der Martel, und knüppeln hat er auch gelernt“, sagt Jocher.
In Garmisch, wo Buchwieser beim SC Riessersee spielte, hatten sie ihn 2008 „fast vom Hof gejagt“ (Manager Winkler). „Man hat mir nicht viel Respekt entgegengebracht“, sagt Buchwieser, der daraufhin beim EHC unterschrieb. Jetzt steht er vor seinem Debüt in der deutschen Nationalmannschaft. So hat also die Heimatgeschichte des Martin Buchwieser doch noch ein Happy End – und der EHC hat seinen ersten eigenen Nationalspieler.
Matthias Kerber
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