Buchwieser-Sperre: "Das trifft uns brutal"

EHC-Star Martin Buchwieser wird nach seiner Schiedsrichter-Attacke für acht Spiele gesperrt. Der EHC muss im Kampf um die Playoffs auf ihn verzichten – und er selbst auf die Olympia-Quali.
Julian Galinski |
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Er verlässt den EHC München: Martin Buchwieser.
sampics/Augenklick Er verlässt den EHC München: Martin Buchwieser.

MÜNCHEN Pat Cortina wählt seine Worte mit Bedacht, er will weder seiner Mannschaft den Mut nehmen, noch seinem Kapitän schaden. „Natürlich ist die Situation schwierig”, sagt der Trainer des EHC Red Bull München. „Aber sie ist eben so wie sie ist. Wir müssen jetzt nach vorne schauen.” Am Mittwoch sperrte der DEL-Disziplinarausschuss Topscorer Martin Buchwieser für acht Spiele. Extrem bitter für den EHC!


Der muss nun mitten im Kampf um die Qualifikation für die Playoffs – als Elfter und elf Spiele vor Saisonende – auf seinen besten Scorer und designierten Führungsspieler verzichten. Und ohne den deutschen Starspieler rücken die Playoffs ganz weit weg. „Natürlich trifft uns die Sperre unseres Kapitäns gerade in der jetzigen Phase brutal. Es war zu erwarten, dass die DEL die Mindeststrafe von acht Spielen verhängt”, sagt Manager Christian Winkler.


Beim 3:2-Sieg gegen Düsseldorf am Sonntagabend war Buchwieser nach der Schlussirene mit seinem Gegenspieler Ashton Rome aneinandergeraten – der Schiedsrichter wollte schlichten, im Eifer des Gefechts erwischte Buchwieser mit einem Schubser den Unparteiischen. Im Eishockey ein absolutes Tabu. Immerhin verhängte die Liga nur das Mindestmaß der Strafe – im schlimmsten Fälle hätte Buchwieser 32 Spiele gesperrt werden können. Nun fehlt er bis zum 3. März.


So oder so zieht die Sperre schwerwiegende Probleme nach sich – für den EHC, aber auch für Buchwieser selbst.


Das Offensiv-Problem: Mit 16 Toren ist Buchwieser der mit Abstand beste Torschütze der Mannschaft, danach folgt Mike Kompon mit zwölf – und dann erst einmal niemand. Insgesamt ist der EHC die zweitschwächste Offensiv-Mannschaft und hat mit 96 Treffern nur einen mehr als der Tabellenletzte aus Düsseldorf erzielt. Pat Cortina bleibt gar nichts anderes als Pragmatismus übrig. „Natürlich trifft der Ausfall die Mannschaft, das ist ein großer Verlust. Aber Buchwiesers Sperre ändert erst einmal nichts daran, was die anderen Spieler zu tun haben: Effektiv zu spielen.” Torschützen bleiben aber verzweifelt gesucht.


Das Nationalmannschafts-Problem: Martin Buchwiesers internationale Karriere war gerade am Gedeihen, er hatte sich unter Bundes- und EHC-Coach Pat Cortina einen Platz in den hinteren Reihen erarbeitet. Aufgrund seiner Sperre darf er nun nicht bei der Olympia-Qualifikation vom 7. bis 10. Februar antreten. Entsprechend wurde er von Cortina, der Verteidiger Felix Petermann und Torwart Jochen Reimer (jenen auf Abruf) nominierte, nicht berücksichtigt

Das Autoritäts-Problem: Eigentlich wurde Buchwieser als Captain und Leader beim EHC aufgebaut. Eine Sperre ist diesbezüglich ein Rückschlag. „Das war nicht clever von ihm und nicht das, was ich von einem Kapitän erwarte”, sagt Cortina. „Ich hoffe, er lernt aus seiner Aktion.”

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