Besuch aus Kanada macht Wrigley stark

Wochenlang schlich David Wrigley durch die Katakomben der Olympiaeishalle. Blick gesenkt, die Schultern hängend. Der Kanadier war beim EHC München auf dem Abstellgleis. Doch Wrigley ist wieder da, mit ihm sein Torinstinkt und sein strahlendes Lächeln. Er war der Punktegarant am vergangenen Wochenende, die Fans feierten ihn, wollten eine eigene David Wrigley-Tanzeinlage sehen.
Am Sonntag bestritt Wrigley erst sein viertes Saisonspiel. Gegen Wolfsburg schoss der Kanadier den EHC mit zwei Toren zum Sieg, zwei Tage später in Ingolstadt fälschte er einen Schuss ins Tor ab, bescherte dem EHC damit einen Punkt (3:4 n.V).
„Ich werde täglich besser, aber noch bin ich nicht bei 100 Prozent. Man sieht, was passieren kann, wenn ich noch stärker werde“, sagte Wrigley, der gestand, wie hart die letzten Wochen waren. „Das war mental eine sehr harte Zeit, definitiv nicht leicht für mich“, sagt Wrigley vor dem Spiel des EHC bei den Straubing Tigers (19.30 Uhr).
Schon während der Aufstiegs-Saison 2010 plagten den Kanadier Rückenprobleme, Tage vor der ersten DEL-Saison des EHC dann die Schockdiagnose: Ein schwerer Bandscheibenvorfall, Wrigley musste unters Messer. „Ich musste mich immer wieder zurückkämpfen“, sagt er.
Um ihn zu unterstützen, kamen am vergangenen Wochenende seine Mutter und der Stiefvater aus Kanada. „Das hilft mir natürlich sehr, wenn die Familie da ist", sagte Wrigley. Mit der Familie besuchte er Kloster Andechs. „Wir haben gut gegessen, mein Stiefvater hat viel Bier getrunken. Wir haben Touristensachen gemacht. Es macht richtig Spaß, wenn man gut spielt und die Familie zuschaut.