Bakterien stoppen Kapitän Bahen
Zuerst hatte der EHC-Star nur eine Blase am Fuß, nun musste der Eishockeyspieler operiert werden und fällt drei Wochen aus: „Hätte man nichts getan, wär das fürs Herz gefährlich geworden.“
MÜNCHEN Es begann alles mit einer kleinen Blase am linken Fuß, eigentlich einer Berufskrankheit für Eishockeyspieler. „Das gehört bei uns dazu, deswegen habe ich mir nicht viel dabei gedacht“, sagt Chris Bahen, Kapitän des Eishockey-Zweitligisten EHC München.
Doch es hätte nicht viel gefehlt, dann hätte diese kleine Blase schlimme Folgen für den Kanadier gehabt. „Die Blase hat sich entzündet. Ich bin dann zu unserem Mannschaftsarzt gegangen. Der hat gleich Bluttests vorgenommen“, erklärt der Verteidiger.
Das Ergebnis dieser Tests war beängstigend, die bakterielle Entzündung war bereits ins Blut gelangt, eine Blutvergiftung drohte. „Ja, unser Doc hat gesagt, das war ernst. Wenn man nichts getan hätte, wäre das für mein Herz gefährlich geworden. Ich kann unserer medizinischen Abteilung nur danke sagen“, erklärt Bahen, der am Tag nach dem Geburtstag seiner Frau operiert wurde. „Ja, eigentlich sollte es sogar direkt an ihrem Geburtstag stattfinden. Ich muss wirklich an meinen Geburtstagsgeschenken arbeiten. Ein viel schlechteres Geschenk hätte ich ihr nicht machen können.“
Bahen wurde bei der Operation der Abszess am Unterschenkel entfernt. Zwei Tage musste er im Krankenhaus bleiben, im Knöchel ist immer noch eine Drainage gelegt. Bahen darf sich nur auf Krücken fortbewegen. „Das Bein tut weh“, sagt er, „aber noch schmerzhafter ist es, dass ich nicht mit den Jungs aufs Eis kann, dass ich etwa drei Wochen pausieren muss“, sagte Bahen vor dem Spiel des EHC gegen die Schwenninger Wild Wings. „Chris wird uns in in den nächsten Wochen definitiv fehlen – als Spieler, aber auch als Persönlichkeit, als Vorbild auf dem Eis“, sagt Manager Christian Winkler, „nicht umsonst hat ihn Trainer Pat Cortina zum Kapitän ernannt.“
Matthias Kerber
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