Aus nach 4:2-Führung! EHC Red Bull München scheitert an Ingolstadt

Damit hätten die wenigsten gerechnet! Der EHC Red Bull München ist im Rennen um die DEL-Meisterschaft schon im Viertelfinale der Playoffs rausgeflogen. Auch das zweite Spiel der "Best of 3"-Serie gegen Ingolstadt ging verloren.
Matthias Kerber
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Völlig konsterniert: Die Münchner nach der zweiten Niederlage gegen Ingolstadt.
Völlig konsterniert: Die Münchner nach der zweiten Niederlage gegen Ingolstadt. © Matthias Balk/dpa

Ingolstadt –Die Entscheidung überließ der Eishockey-Gott dem "Sudden Death", dem plötzlichen Tod. Und der entschied sich nach drei Minuten der Verlängerung, den EHC Red Bull München – den Meister der Jahre 2016, 2017 und 2018 – in den Abgrund zu stoßen.

Brandon Defazio versenkte die Scheibe zum 5:4-Sieg des ERC Ingolstadt, der bereits Spiel eins dieser Best-of-three-Serie mit 4:1 gewonnen hatte. Damit war das Münchner Playoff-Aus besiegelt. "Es ist gerade schwer, die Gedanken in Worte zu fassen. Es ist eine sehr unglückliche und schmerzhafte Niederlage", sagte EHC-Coach Don Jackson, "wir müssen jetzt einige Entscheidungen treffen, aber ich selber kann es gar nicht erwarten, nächste Saison wieder anzugreifen – und es besser zu machen."

Die große Frage: Wie konnte dieses Spiel verloren gehen?

Es war ein Spiel, bei dem sich so ziemlich alle bei den Red Bulls fragen werden, wie um Himmels willen konnte man das Spiel verlieren? Der EHC, der in Partie eins Eishockey größtenteils noch mit einer kontaktlosen Sportart verwechselt hatte, agierte von der ersten Sekunde an, wie ein Team, das etwas zu beweisen hatte. Aggressiver, physisch präsenter, mehr mit einer Rote-Bullen-Attitüde. Oft sah es so aus, als hatte München einen Mann mehr auf dem Eis. Das zahlte sich aus, in der 12. Minute erzielte Verteidiger Daryl Boyle die 1:0-Führung. Goalie Michael Gasteig, der gefordert hatte, dass die Ingolstadt Panther, "wie Godzillas kämpfen müssen", war machtlos.

Riesen-Jubel: Der ERC Ingolstadt steht im Halbfinale der Playoffs.
Riesen-Jubel: Der ERC Ingolstadt steht im Halbfinale der Playoffs. © Matthias Balk/dpa

Doch die Eis-Godzillas schlugen zurück. 37,5 Sekunden vor der Drittelsirene musste Goalie Danny aus den Birken, der in Spiel 1 nach 30 Minuten und vier Gegentoren sein Arbeitstag beenden musste, dem aber Jackson trotzdem das Vertrauen geschenkt hatte, den Puck aus dem Netz fischen – das 1:1 durch Ryan Kuffner. "Wir können froh sein, dass wir noch den Ausgleich erzielt haben. Wir müssen auf jeden Fall eine Schippe drauflegen", sagte Ingolstadts Daniel Pietta.

EHC Red Bull München im dritten Drittel dominant aber ohne Tor

Genau das taten sie, in der 25. Minute fuhren die Panther einen Konter, aus den Birken ließ die Scheibe prallen – Tim Wohlgemuth "bedankte" sich mit dem 2:1. Doch angeschlagene Roten Bullen sind gefährlich, zwei Minuten später zündete J.J. Peterka den Turbo – 2:2. Noch besser machte es Yasin Ehliz, er nutzte eine Überzahl zum 3:2 (32). Andrew Ebbett erhöhte gar auf 4:2 (39.).

Im dritten Drittel München wieder klar überlegen, doch jubeln durfte Ingolstadt. Wayne Simpson düpierte aus den Birken – 4:3 (50.). Nur eine Minute später der nächste Schock, Louis-Marc Aubry in Überzahl zum 4:4. In der Verlängerung war plötzlich Ingolstadt klar besser – und siegreich durch Defazio.  

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4 Kommentare
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  • Kotti am 23.04.2021 13:03 Uhr / Bewertung:

    Man kann nur hoffen, das jetzt der fällige Umbruch kommt und bis zur neuen Halle eine
    stärkere Mannschaft mit einem guten Torwart zusammengestellt wird!

  • mis76 am 23.04.2021 11:41 Uhr / Bewertung:

    Einfach eine Schande dieses Dosenkonstrukt

  • MichiK am 26.04.2021 10:44 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von mis76

    Einfach eine Schade diese Endlos-Plattitüde. Bei den meisten anderen erfolgreichen Eishockeyteams steht meist auch nur eine Person oder ein Unternehmen dahinter. Realistische Eishockeyfans sehen das und wissen, dass es im Profieishockey gar nicht anders geht, wenn man Erfolg, Kontinuität und Planungssicherheit haben will. Mannheim (SAP), Nürnberg (damals Szabo), Berlin (Anschutz), Ingolstadt (Media Markt/Saturn). Bestes Beispiel diese Saison war Köln: wenn dann die weiteren Einnahmen (Zuschauer, damit verbundener Fanartikel- und Verpflegungsverkauf) weg fallen, wird es doch bei allen so eng, dass die Insolvenz und die Einstellung des Spielbetriebs schon an die Tür klopft. Natürlich erwartet Red Bull, dass sein Engagement erfolgreich ist. Das sieht man bei Red Bull Racing, Scuderia Alpha Tauri, RB Salzburg, RB Leipzig und EHC RB Salzburg um nur einige zu nennen. Das würde ich als Geldgeber aber auch erwarten. Und es ist ja nicht so, dass unendlich Geld von RB nachgeschossen wird.

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