Augsburger-Panther-Chef Max Horber: "Von Wettrüsten gegen den Abstieg weit entfernt"

AZ: Hallo, Herr Horber, wie stehen Sie eigentlich zu Logik und zur Mathematik?
MAX HORBER: Also zu Rechenspielen? Im Sport bin ich affin dafür. In der Schule war Mathematik nicht mein Lieblingsfach, eher der Sport.
Versuchen Sie bitte, die folgende Reihe zu lösen: Die Kölner Haie schlugen am ersten Spieltag den EHC Red Bull München, woraufhin die Augsburger Panther am zweiten Spieltag gegen Köln gewannen. Was heißt das für das Spiel am Donnerstag zwischen dem EHC und den Panthern (19.30 Uhr, Olympia-Eisstadion)?
(lacht) Wir schlagen München! Das wäre unsere Vorstellung. Wir werden hoffentlich besser zu Werke gehen als in unserem ersten Spiel am Freitag, also mehr wie am Sonntag gegen Köln. Zum Glück für uns hat Köln gegen uns nicht über die volle Zeit die Linie durchziehen können, die sie gegen München durchgezogen haben. Am Sonntag hatte man gesehen, wie die Rädchen bei uns langsam ineinanderzugreifen beginnen.
Die Panther spielen wieder mehr das Spiel, das man von ihnen kennt und in den vergangenen Jahren ein wenig vermisst hat. Richtig?
Gegen auf dem Papier qualitativ bessere Mannschaften muss man das mit anderen Tugenden ausgleichen. Das ist auch der Ansatz unseres neuen Trainers Peter Russell: Es geht um physisches, schnelles Eishockey. Panther-Hockey, wie es unserer ehemalige Trainer Mike Stewart definiert hat - und wie es auch der Augsburger Zuschauer sehen will. Man hat am Sonntag gesehen, wie laut das Curt-Frenzel-Stadion wieder werden kann.
Am Donnerstag steht aber erst einmal das Derby bei Erzrivale München an. Lothar Sigl, vor Ihnen lange Jahre der Panther-Boss, war einer der größten Befürworter der Aufnahme des EHC in die Deutsche Eishockey Liga, weil er sich ein paar Einnahmen mehr aus den Derbys erhoffte.
Die Derbys, speziell in Bayern und in NRW, tun der Liga und uns im Allgemeinen gut. Ausverkaufte Derbys kurbeln den wirtschaftlichen Faktor an. Am 26. Dezember, zu Weihnachten, haben wir München zu Gast. Das sind die Spiele, auf die man sich freut.
Sie sind von klein auf Panther-Fan. Auf welche Spiele gegen München blicken Sie gern zurück?
Wenn ich ganz weit in meine Kindheit zurückblicke, erinnere ich mich an das erste DEL-Spiel. Das erste DEL-Bully war bei uns im Stadion, gegen die Maddogs. München gegen Augsburg ist eine der ältesten Rivalitäten, auch wenn München über die Jahre ein paar verschiedene Namen hatte, und da war viel Spaß geboten.
Ich habe auch die Playoffs 2019 im Kopf, als wir München im Halbfinale erst im siebten Spiel unterlagen.
Der NHL-Stanley-Cup war in diesem Jahr in diesem Sommer in Augsburg. Ist es im nächsten Sommer der DEL-Pokal?
(lacht) Es ist noch sehr früh, sich soweit aus dem Fenster zu lehnen. Natürlich fällt einem in diesem Zusammenhang die Rückkehr von Dennis Endras (Star-Torhüter der Augsburger; d. Red.) ein, mit dem wir 2010 bis ins Finale kamen. Aber es wäre vermessen, Prognosen in die Richtung abzugeben.
Welche Erwartungen haben Sie?
Auf die Saison bezogen ist die Playoff-Qualifikation natürlich das Ziel. Wir wollen mit dem Abstieg gar nix zu tun haben und das Thema Auswärtsschwäche liegt hoffentlich hinter uns.
Ist der Abstiegskampf ein Thema in Augsburg? Sie haben kürzlich noch mit zwei Stürmern nachgelegt.
Von Wettrüsten gegen den Abstieg sind wir weit entfernt. Das Wort Abstieg wollen wir in der Kabine vermeiden, das könnte eher hemmen. Wir wussten, wir werden noch nachverpflichten - sinnvolle Ergänzungen, die auch menschlich gut hineinpassen. Das ist uns gelungen. Wir werden jedenfalls keinen wirtschaftlichen Harakiri begehen.
Ihr Tipp: Wie geht das Derby am Donnerstag in München aus?
Ergebnistipps sind im Eishockey fast unmöglich. Ich wünsche mir einen Sieg nach Verlängerung für uns.