Auf zur Playoff-Aufholjagd

Das Spiel des EHC Red Bull bei den Eisbären Berlin am Freitagabend ist mehr als das Aufeinandertreffen zweier Mannschaften, die um ihren Playoff-Platz kämpfen – der EHC um die direkte Qualifikation, die Eisbären um die Pre-Playoffs. Es ist für EHC-Trainer Pierre Pagé auch die Konfrontation mit der Vergangenheit. Eine, die immerhin 2005 und 2006 zwei Meistertitel mit sich brachte.
Als Pagé die Hauptstadt 2007 Richtung Salzburg verließ, legten sich die Spieler ein Schweigegelübde auf: Wer den Namen des Ex-Trainers in der Kabine in den Mund nahm, musste eine deftige Strafe in die Mannschaftskasse zahlen. Pagé ist eben ein Mann, der polarisiert.
Das tut er auch beim EHC, doch die Wogen haben sich geglättet. „In den Playoffs müssen wir glauben und wir glauben jetzt", sagt Pagé. Die oberste Prämisse, um den Vier-Punkte-Rückstand auf Mannheim und Nürnberg noch aufzuholen und die direkte Qualifikation zu schaffen, sind drei Siege im Restprogramm bei den Eisbären Berlin, gegen die Straubing Tigers (Sonntag, 14.30 Uhr, Olympia-Eishalle) und bei den Augsburg Panthern. Für die AZ vergleicht der 290-fache Ex-Nationalspieler Didi Hegen die drei Kontrahenten:
Platz 5, Nürnberg Ice Tigers (83 Punkte):
Die Franken haben das schwerste Restprogramm, spielen noch gegen Konkurrent Mannheim und die Top-Teams aus Köln und Krefeld. „Am Stabilsten von Nürnberg, Mannheim und München sind die Ice Tigers, weil sie die beste Mannschaft haben. Sie packen die direkte Qualifikation“, sagt Hegen. Mit Patrick Reimer, Bruder von EHC-Torwart Jochen, und Steven Reinprecht sind zwei Stürmer unter den Top-Vier-Scorern der Liga.
Platz 6, Adler Mannheim (83 Punkte): Trainerfuchs Hans Zach trimmte die Kurpfälzer auf strikte Defensive. „Mannheim hat immer knappe, aber gute Ergebnisse“, sagt Hegen. Und auch noch einen Trumpf im Ärmel: Sie haben ein Nachholspiel gegen die Eisbären Berlin, also ein Spiel mehr als der EHC und Nürnberg. Trotzdem meint Hegen: „Nürnberg ist reifer.“ Da helfen auch die Trainer -Oldies Pagé und Zach nicht weiter: „Die sind beide Meistertrainer, aber Tray Tuomi ist auch ein toller Mann“, sagt Hegen.
Platz 7, EHC Red Bull (79 Punkte):
Auch, dass sich Mannheim und Nürnberg am Freitag gegenseitig die Punkte nehmen, wird dem EHC nicht helfen, meint Hegen: „Aber die Spieler spielen eh lieber, als sie trainieren. Der Nachteil der Pre-Playoffs ist also gar nicht so groß.“ Und dort werde sich der EHC durchsetzen: „Wenn sie dann unter den besten Acht sind, ist der EHC gefährlich. Aber ein Meisterkandidat ist er noch nicht. Im Halbfinale ist dann Schluss“, prognostiziert Hegen.