Auf Titeljagd: Der EHC stürmt ins Playoff-Finale
München - Manche Serien sind so gut, die reißen nie. Zum Beispiel die des EHC Red Bull München. Noch nie war das Team in seiner DEL-Geschichte (seit 2010) in einer Halbfinal-Serie gescheitert.
EHC: Letzte Vier heißt Finale
Stand man in der Runde der letzten Vier, dann machte man auch den Schritt ins Finale. Das war 2016, 2017 und 2018 so, als man am Ende sogar den Eishockey-Thron bestieg und die Insignien der Macht in Form des Meister-Pokals nach München holte. Das war 2019 so, als man im Endspiel dann das Knie vor dem neuen Regenten Adler Mannheim beugen musste.
Don Jackson: erfolgreichster Coach der DEL
Das war auch 2022 so. Das Team von Trainer Don Jackson, mit acht Titeln (drei mit München, fünf mit den Eisbären Berlin) erfolgreichster DEL-Coach aller Zeiten, machte im diesjährigen Halbfinale mit den Grizzlys aus Wolfsburg kurzen Prozess.
Nach dem 5:1-Statement-Sieg im Spiel eins und dem 3:2-Willens-Erfolg (nach 0:2-Rückstand) in Partie zwei ließen die Red Bulls am Sonntag ein 2:0 gegen die Wolfsburger, Finalgegner 2016 und 2017, folgen. Und dies, obwohl man in der regulären Saison alle vier Spiele gegen die Grizzlys verloren hatte.
Der letzte Sieg ist der schwerste
"Man sagt ja immer, dass der letzte Sieg der schwerste ist - und so war es auch. Der Doppelschlag hat uns aber in die Karten gespielt. Wolfsburg stand gleich mit dem Rücken zur Wand", sagte EHC-Stürmer Frank Mauer, "wir wollen jetzt die Meisterschaft holen. Den Geschmack des Titels, den vergisst du nie. Und wir haben das Zeug dazu, ihn wieder zu holen. Aber da hat auch ein anderes Team ein Wort mitzureden."
Komfortable Führung nach 1. Drittel
In der sechsten Spielminute war es Yasin Ehliz, der tief in die Trickkiste griff und Wolfsburg um Goalie Dustin Strahlmeier, den DEL-Torhüter des Jahres, mit dem 1:0 düpierte. Der Torjubel der 5.371 Zuschauer im Olympia-Eisstadion war noch nicht mal abgeklungen, da schwoll er gleich doppelt an. Gerade mal 14 Sekunden nach der Münchner Führung, legte Austin Ortega noch einen drauf. Er verwandelte einen Rebound zum 2:0! Mit der komfortablem Führung ging es in die erste Drittelpause.
Sieg nach harter Schlussphase
Und damit ging es auch in das letzte Drittel. Im zweiten Durchgang waren die Westen beider Torhüter blütenweiß geblieben. Die Wolfsburger, die nur noch vier nominelle Verteidiger im Aufgebot hatten, kämpften tapfer - aber erfolglos, denn EHC-Goalie Henrik Haukeland war - selbst in der durch viele Strafen geprägten Schlussphase - nicht zu überwinden. Und so stand um 16.16 Uhr an diesem 24. April 2022 fest, dass der EHC wieder im Finale steht, dass die Serie der erfolgreichen Halbfinals auch in diesem Jahr nicht gerissen ist. "Es ist bitter, die Ausfälle haben sehr weh getan. Ich bin aber sehr stolz auf die Jungs", sagte Wolfsburg-Coach Mike Stewart.
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