„Am Ziel der Träume“

Drittes Endspiel, dritter Sieg: Der EHC München holt mit einem 3:1 den Titel. Boss Bochanski: „Der größte Moment der Vereinsgeschichte“
SCHWENNINGEN MEISTER! Um 22.15 Uhr war es soweit! Der EHC hat es geschafft, gewann auch das dritte Finalspiel bei den Schwenninger Wild Wings mit 3:1. Keeper Sebastian Elwing verschwand sofort in der Münchner Rudel-Jubel-Traube. Das Eis voller Schläger, Helme, Handschuhe. „Das ist der größte Moment unserer Vereinsgeschichte. Ich bin unglaublich stolz auf diese Mannschaft, die uns diesen Titel, diese unglaublichen Momente verschafft hat", sagte der sichtlich gerührte EHC-Präsident Jürgen Bochanski.
Fast auf den Tag genau zehn Jahre nach dem DEL-Titelgewinn der Barons gibt es im Münchner Eishockey endlich wieder einen wichtigen, einen großen Titel zu feiern! Kapitän Andreas Raubal, der wegen einer Knieoperation nicht mitspielen konnte, meinte: „Wahnsinn! Jeder einzelne unserer Jungs ist ein Sieger, ein Champion", sagte Raubal.
Erfolgscoach Pat Cortina applaudierte seinen Spielern noch auf dem Eis. „Es ist ein Vergnügen, mit diesen Jungs zusammenzuarbeiten. Ich bin stolz und glücklich. Das ist ein ganz besonderer Moment für uns alle", sagte Cortina, der Manager Christian Winkler eine seiner gefürchteten Bären-Umarmung verpasst hatte. Der so Geknuddelte wurde von seinen Gefühlen übermannt: „Das ist die Krönung einer unglaublichen Saison. Wir sind am Ziel unserer Träume angekommen."
Noch nicht ganz. Schließlich wollen sie beim EHC nicht nur den Titel feiern, sondern auch den Aufstieg in die DEL klar machen. Dafür benötigt der EHC aber noch Sponsorengelder in Höhe einer zusätzlichen Million Euro. „Wir sind jetzt bei den Spielern in der Pflicht. Wir müssen das schaffen", sagt Bochanski.
Die Spieler feierten unterdessen ausgiebig. Pressesprecher Carsten Zehm hatte in einem eigens gecharterten Kleinbus vier Kästen Bier, zwei Magnumflaschen Champagner und eigens gedruckte Meister-T-Shirts mitgebracht.
Die Mia-san-mia-EHCler präsentierten sich von Anfang an mit jener Siegermentalität, die sie während der Playoffs zur Schau trugen: Routinier Niklas Hede mit genialer Vorarbeit auf Neville Rautert und der erste Schuss eines Münchners auf den Kasten von Steve Silverthorn zappelt nach nur 80 Sekunden im Tor – 1:0. Genau 80 Sekunden später hat David Wrigley das 2:0 auf der Kelle – doch er schiebt den Puck am leeren Tor vorbei. „Das hat die Spieler zu viel in Sicherheit gewogen", sagte Boss Bochanski. In der vierten Minute war die Sicherheit dann kurz vorbei. Schwenningen-Star Brock Hooton mit dem 1:1. Im zweiten Drittel Großchancen auf beiden Seiten, aber nichts Zählbares.
Doch dann kamen die Minuten des vorherigen Chancentods! David Wrigley traf nach einer unglaublichen Einzelaktion zum 2:1 (56.) und schließlich zum 3:1 ins leere Tor (60.). Der Kanadier als Matchwinner, als Meistermacher!
Matthias Kerber