Abeltshauser: Der traurige Zuschauer
Konrad Abeltshauser, Verteidiger des EHC Red Bull München, fällt die Finalserie gegen die Wolfsburg Grizzlys mit einer Beinverletzung aus. Hegen adelt ihn: „Er hat eine gute Zukunft vor sich!“
München - Es sind diese Momente, die jeder Sportler hasst. Abgrundtief hasst. Wochen und Monate hat man sich geschunden, alles gegeben, Schmerzen ignoriert, weil man dieses eine große Ziel vor Augen hatte. Und dann, wenn endlich einer dieser Höhepunkte der Karriere erreicht ist, macht einem der Körper einen Strich durch die Rechnung. Genau das ist Konrad Abeltshauser, dem Verteidiger des EHC Red Bull München, passiert. Er wird in der gesamten Finalserie gegen Wolfsburg ausfallen.
Der 23-Jährige hat sich im Training eine schwere Beinverletzung zugezogen, er muss operiert werden und fällt mindestens sechs Wochen aus. Nix also mit Playoffs, nix mit der Jagd auf die Meisterschaft. Abeltshauser als trauriger Zuschauer. Auf die Finalserie hatte sich Abeltshauser, der erst im Januar sein sechsjähriges Nordamerika-Abenteuer beendet und beim EHC unterschreiben hatte, so ungemein Freude.
Denn der Mann aus Unterbuchen bei Bad Tölz ist seit Kinderbeinen ein großer Fan des Münchner Eishockeys. Zur Zeit der München Barons durfte er, der damals in der Kindermannschaft der Tölzer Löwen spielte, beim All-Star-Spiel der DEL im Jahr 2002 im Vorprogramm antreten. Danach trafen die Bambini-Eishackler die All-Stars. Jedes Kind bekam ein Trikot – Abeltshauser heimste als große Trophäe das Jersey von Barons-Stürmer Mike Kennedy (Nummer 39) ein.
„Das war mein großer Schatz. Wann immer ich irgendwo gespielt habe, auf einem zugefrorenen Weiher oder wo auch immer, ich hatte dieses Trikot an“, erinnerte sich Abeltshauser nachdem er in München unterschrieben hatte. „Seit damals bin ich Fan des Münchner Eishockeys, war es immer mein Traum, einmal dort zu spielen“, sagte Abeltshauser. „Ich bin ein sehr heimatverbundener Typ, ich fühle mich da wohl, wo man nicht deppert angeschaut wird, wenn man a Lederhosn trägt.“ Der Defensivstar trägt übrigens fast täglich, wenn er zum Training in der Eishalle erscheint, seinen Trachtenhut.
„Bayern ist der schönste Ort der Welt. Endlich wieder hier zu sein, bei meinen Eltern am Bauernhof sein zu können, die Berge vor der Tür zu haben, das bedeutet mir viel.“ Dort in der Heimat wird Abeltshauser auch seine Reha absolvieren, sich fit machen für die kommende Saison.
„Der Abeltshauser hat mir in den Playoff-Serien sehr gut gefallen. Es tut mir sehr leid für ihn, dass er ausgerechnet im Finale nicht dabei sein kann“, sagte Eishockey-Legende Didi Hegen der AZ, „Verletzungen gehören zwar zu unserem Geschäft, aber ausgerechnet in der Finalserie auszufallen, ist wirklich sehr, sehr bitter. Abeltshauser gehört für mich zu den jungen deutschen Spielern, die eine gute Zukunft vor sich haben, wenn sie sich nicht vom Weg abbringen lassen.“