4:1 Sieg gegen Bremerhaven: EHC München zieht ins Halbfinale ein

München - Der EHC Red Bull München hat Bremerhaven ausgeknockt und in den vorzeitigen - und damit unerwünschten - Urlaub geschickt. Der Double-Meister, der sich auf Triple-Mission befindet, fertigte den Underdog in Spiel fünf der Best-of-seven-Serie des Viertelfinals mit 4:1 (1:0, 1:0, 2:1) ab und holte damit den entscheidenden vierten und entscheidenden Sieg (3:4 n.V., 6:3, 5:2, 5:2).
Das Team von Coach Don Jackson, der schon sieben Titel holte (fünf mit den Eisbären Berlin, zwei mit dem EHC), steht damit im Halbfinale (ab Donnerstag). Der Gegner wird noch ermittelt. EHC-Stürmer Patrick Hager meinte: "Wir respektieren Bremerhaven durchaus, aber die Höhe geht mit 4:1 schon in Ordnung. Wir haben noch Potenzial nach oben. Am Schluss musst du dein bestes Eishockey spielen."
Wie erwartet erwies sich Bremerhaven als unangenehmer Sparringspartner . EHC-Crack Dominik Kahun hatte schon vorab vor der Malocher-Truppe gewarnt: "Bremerhaven hat uns das Leben bisher ganz schön schwer gemacht. Gegen die brauchen wir den Kampfgeist von jedem Einzelnen."
Tor- und einigermaßen ereignislos verlief die erste Hälfte des Auftaktdrittels. Erst als die Münchner ihre erste Überzahl der Partie ausspielen konnten, tat sich etwas auf der Anzeigetafel: 1:0 durch Kapitän Michael Wolf in Minute 14. Geduldig bauten die Hausherren ihre numerische Überlegenheit auf, kesselten den Gegner vor dessen Box ein, bis der Puck nach 79 Überzahl-Sekunden bei Wolf auf der halblinken Position landete. Gegen die eigentlich perfekt stehende Defensive der Nordlichter fand der einstige DEL-Torschützenkönig den einzigen verbliebenen Schlupfwinkel: links oben neben dem Pfosten.
Torschuss war so schnell, dass der Videobeweis gebraucht wurde
In Höchstgeschwindigkeit schlug die Scheibe dort ein - so schnell, dass die Schiedsrichter glaubten, den Videobeweis bemühen zu müssen. Doch der bestätigte nur das, was alle EHC-Fans gesehen hatten und auch sehen wollten: 1:0 für den EHC, das sechste Überzahltor in dieser Serie. Für Wolf, den Ex-Kapitän der Nationalmannschaft, war es der 22. Playoff-Treffer. Sport1-Kommentator Rick Goldmann schwärmte: "Das war der perfekte Schuss." Zuvor hatte EHC-Coach Don Jackson gesagt: "Das erste Tor zu schießen, ist extrem wichtig und kann ein Spiel bestimmen."
Natürlich gab sich Bremerhaven nicht geschlagen , hielt im Mitteldrittel sehr gut dagegen. Das 2:0 durch Jason Jaffray in Minute 38 kam fast überraschend. "Ein guter Zeitpunkt für den zweiten Treffer", meinte EHC-Verteidiger Yannic Seidenberg.
Doch damit nicht genug: Im Schlussdrittel erhöhten Markus Lauridsen (43.) und Frank Mauer (48.) mit seinem sechsten Playoff-Treffer auf 4:0, ehe Bremerhaven dank Rylan Schwartz noch der verdiente Ehrentreffer (53.) zum 1:4 gelang. Der Begeisterung der Fans tat das keinen Abbruch: Sie sangen minutenlang "Oh, wie ist das schön!"