EHC ehrt Müller: „Nr. 80 wird nie mehr vergeben“
Andreas Raubal und Mario Jann unter den Trauergästen der Beerdigung des Nationaltorwarts, der mit nur 28 an Krebs verstarb. „Robert war ein Pfundskerl!“
MÜNCHEN Am Montag wurde Eishockey-Nationaltorwart Robert Müller, der im Alter von nur 28 Jahren einem Gehirntumor erlegen war, in Aising bei Rosenheim zu Grabe getragen. Unter den Trauergästen waren auch zwei Spieler des EHC München: Kapitän Andreas Raubal und EHC-Rekordspieler Mario Jann, Freunde von Müller.
„Der Robert, das war ein Pfundskerl“, sagte Raubal, der mit Müller zusammen mit den Krefeld Pinguins im Jahre 2003 die DEL-Meisterschaft gewonnen hat. „Jeder, der ihn kannte, kann nicht ein schlechtes Wort über ihn sagen. Und die, die ihn nicht kannten, die haben was verpasst. Ich bin stolz, dass ich mit ihm zusammen gespielt habe und ich bin stolz, dass wir Freunde waren. Er war ein Vorbild für uns alle. Eigentlich lebt man mit der Diagnose nur ein paar Monate, Robert hat drei Jahre durchgehalten und sogar noch sein Comeback auf dem Eis gegeben. Das zeigt, was für ein Kämpfer er war.“
Müller, der seine Frau Jenny und die Kinder Lena (4) und Louis (2) hinterlässt, war Schirmherr der Aktion „Die 80 hat Kraft“ – einer Stiftung, die Gelder für die Deutsche Kinderkrebsstiftung sammelte. In Krefeld initiierte er eine Aids-Stiftung. „Er war ein so liebenswerter Kerl, der trotz seines Schicksals immer an andere dachte“, sagt Raubal, „mehr will ich dazu nicht sagen. Ich trage ihn für immer im Herzen, ich hoffe, dass es ihm da oben gut geht. Ich bin sicher, er wird uns hier unten etwas von seiner unbändigen Kraft geben.“
Die Trauer in der Eishockeygemeinde ist enorm. Und auch der EHC München wird ein Zeichen für den Bayern Müller setzen. „Wir haben uns entschieden, dass beim EHC die Nummer 80, Roberts Nummer, die Nummer seines Geburtsjahres, nie wieder an einen Spieler vergeben wird“, sagt Manager Christian Winkler, „es gab kaum einen ehrenwerteren Menschen als den Robert. Jetzt wollen wir ihm damit Ehre erweisen. Es ist nicht viel, aber es ist ein Zeichen, dass er nie vergessen wird, dass wir mit den Gedanken bei ihm und seiner Familie sind.“ Und Raubal meint: „Ich finde, das ist eine schöne Geste.“ Eine Geste für den Pfundskerl.
Matthias Kerber
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