Durch den Monsun

BMW-Star Nick Heidfeld freut sich auf den Grand Prix in Malaysia. Dort droht es regnerisch zu werden. Doch genau das liegt Heidfeld, denn bei diesem Wetter zählen allein die Fähigkeiten des Fahrers.
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Für das nächste Rennen hofft Nick Heidfeld er wieder auf Regen.
dpa Für das nächste Rennen hofft Nick Heidfeld er wieder auf Regen.

BMW-Star Nick Heidfeld freut sich auf den Grand Prix in Malaysia. Dort droht es regnerisch zu werden. Doch genau das liegt Heidfeld, denn bei diesem Wetter zählen allein die Fähigkeiten des Fahrers.

KUALA LUMPUR Der Dschungel dampft. 35 Grad Hitze zerstäuben jeden Tropfen Feuchtigkeit am Boden. Die Temperaturen sind nur erträglich, wenn es regnet. Und das geschieht derzeit in Malaysia öfter. Meistens mittags zieht der Monsun übers Land. Laut Wetterbericht wird das die nächsten sieben Tage auch so bleiben.

Es droht Regen beim zweiten Formel-1-Saisonlauf dieses Wochenende in Sepang (Ostersonntag, 8 Uhr, RTL und Premiere live) – und genau darauf hofft Nick Heidfeld. „Ich liebe Regen“, sagt der BMW-Pilot. Und jetzt ganz besonders. Schließlich will Heidfeld jetzt, nach Rang zwei in Melbourne, so schnell wie möglich seinen ersten Sieg einfahren. „Regen ist ein Gleichmacher“, sagt er, „wir haben noch aerodynamische Defizite auf McLaren-Mercedes und Ferrari. Wenn es regnet, wird man davon aber kaum etwas merken.“

Tatsächlich sind im Regen vor allem die Balance des Autos und fahrerische Qualitäten gefragt. Die BMW-Balance ist mäßig, aber Heidfeld dafür bei Nässe top. Das hat er schon oft bewiesen: 2003 in Australien und den USA, 2006 in Budapest. Wenn's schüttet, ist Quick Nick zur Stelle. Weshalb er auf Regen hofft.

Das gilt übrigens für alle fünf deutschen Fahrer. Sebastian Vettel und Adrian Sutil könnten sogar Michael Schumachers Nachfolger als Regenspezialisten werden. Sutil fuhr im unterlegenen Spyker letztes Jahr in Monte Carlo im verregneten Training die zweitbeste Zeit, im Taifun-Rennen von Fuji holte er seinen einzigen WM-Punkt – und handelte sich bei den Kollegen viel Ärger ein, als er hinterher sagte, dass ihm der Blindflug durch die japanische Gischt Spaß gemacht hätte. Heidfeld etwa hatte es damals lebensgefährlich gefunden. Und Vettel wurde in Shanghai letztes Jahr bei wechselnden Bedingungen Vierter.

„Bei Regen sinkt der Grip. Im gleichen Maße wie die Haftung sinkt, ist Gefühl gefragt, das Gefühl im Hintern, der Instinkt für die Stellen, die den meisten Grip bieten“, erklärt Ex-Formel-1-Fahrer und Premiere-Kommentator Marc Surer. Und die deutschen Fahrer scheinen damit traditionell am besten zurechtzukommen. Schon Michael Schumacher wurde einst „Regengott“ genannt, Heinz-Harald Frentzen „Regenkönig“. Timo Glock und Nico Rosberg gelten heute immerhin als solide Regenfahrer.

Andere haben da schon mehr Probleme, wenn es nass wird im Cockpit. „Der Regen setzt dich mental massiv unter Druck, besonders wenn er überraschend einsetzt“, sagt Red-Bull-Pilot Mark Webber. Der wurde letztes Jahr in Fuji von Vettel abgeschossen, und bezeichnete den 20-Jährigen hinterher mächtig angefressen als „kleines Kind“. Und das, obwohl Vettel am wenigsten Schuld hatte am Unfall. Ausgelöst hatte den nämlich Mercedes-Mann Lewis Hamilton, der im Regen viel zu langsam fuhr, von der Ideallinie abkam und so den Unfall der beiden Hintermänner verursachte. P. Hesseler, F. Cataldo

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