DTM-Oscar für Strietzel

Die Tops und Flops zum Saisonende der schwächelnden Serie – vom Champion Rocky bis zum verglühten Stern
Ralf Loweg |
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Die Tops und Flops  zum Saisonende der schwächelnden Serie – vom Champion Rockenfeller bis zum verglühten Stern

München - Auf der Rennstrecke ist die Sache längst gelaufen, dafür geben die Motorsport-Funktionäre in der DTM jetzt Vollgas. Beim Saisonfinale am Sonntag in Hockenheim (Start 13.30 Uhr/live in der ARD), das durch Mike Rockenfellers vorzeitigen Titelgewinn zu einem Schaulaufen wird, werden im Fahrerlager wahrscheinlich die Fetzen fliegen. Schwindende Zuschauerzahlen (583 500 statt 645 500 Fans), bescheidene Fernseh-Quoten (1,2 Millionen statt 1,35), verwirrende Regeln, langweilige Rennen: Die DTM rast in eine Sackgasse. Es geht darum, einen Weg aus dieser Krise zu finden, damit die einst populäre Rennserie wieder eine Zukunft hat.
Die AZ zieht Bilanz und fasst die Tops und Flops der DTM 2013 zusammen.

Mann des Jahres: Als erster hat die deutsche Motorsport-Legende Hans-Joachim Stuck (62) den Ernst der Lage erkannt. Der Strietzel sprach die Probleme offen an. Vor allem möchte er mehr auf die Fans hören. „Wenn die uns Leserbriefe schreiben, in denen steht, dass sie ein DTM-Rennen heute nicht mehr interessant finden, müssen wir uns Gedanken machen, wie wir das ändern können”, sagte er der AZ. Dafür gab es aus der DTM nicht nur Zustimmung. Doch als Präsident des Deutschen Motor Sport Bundes (DMSB) will Stuck der Serie helfen. Dafür verdient er eigentlich einen DTM-Oscar. Für die Fans steht fest: Gäbe es mehr Stucks in der DTM, wäre wohl bald wieder alles eitel Sonnenschein.

Fahrer des Jahres: Er kam fast aus dem Nichts und stand am Ende für viele überraschend als neuer Meister im Rampenlicht. Mike Rockenfeller ist kein Showman, er ist Rennfahrer, und das reicht ihm. Als einziger Fahrer landete „Rocky” in allen bisherigen neun Rennen in den Punkten. „Er ist ein würdiger und verdienter Meister”, sagt Stuck.
Enttäuschung des Jahres: Was hatten sie sich in Stuttgart nicht alles vorgenommen? In der Ära nach Norbert Haug sollte alles besser werden. Stattdessen war die Saison für Mercedes auch unter dem neuen Sportchef Toto Wolff ein Desaster. Bester Stern-Fahrer war Christian Vietoris auf Platz drei. Rockenfeller holte doppelt so viele Punkte. Was für eine Demütigung! Erst Audi, danach Erzrivale BMW und jetzt wieder Audi. Seit drei Jahren steht Mercedes nur daneben, wenn die anderen feiern. Der Stern verglüht.

Aufsteiger des Jahres: Mal ehrlich: Wer hatte vor dieser Saison schon Augusto Farfus auf der Rechnung? Selbst BMW lange nicht. Dabei gewann der „Gustl”, der sich teamintern gegen Bruno Spengler und Martin Tomczyk durchsetzte, sogar das Auftaktrennen in Hockenheim. Eintagsfliege, dachten offenbar viele. Von wegen! Drei Siege hat er in diesem Jahr schon eingefahren, mehr als jeder andere. Und hätte der Brasilianer nicht einen kleinen Hänger zur Saisonmitte gehabt, hätte er bei seinem Super-Endspurt vielleicht auch „Rocky” den K.o. versetzt.

Absteiger des Jahres: Schon zur Saison-Halbzeit stand fest, dass der Titelverteidiger aus dem Rennen ist. Bruno Spengler stürzte böse ab. Vor dem Finale nur Fünfter der Gesamtwertung, in den letzten vier Rennen holte er nicht einen einzigen Punkt. Na ja, den historischen Titel zum BMW-Comeback 2012 kann ihm keiner mehr nehmen.
Flasche des Jahres: Diese Szene und das Nachspiel erinnerten an die Ära von Schummel-Schumi. An zu dünne Unterböden oder Ähnliches. Denn da wurde Mattias Ekström nach dem Super-Sieg am Norisring eine Flasche Wasser in die Tasche seines Rennoveralls geschüttet. Alter Schwede! Das ist streng verboten. Entlarvt worden war der Regelverstoß durch die ARD-Kameras. Ekström wurde der Sieg aberkannt, der Einspruch des Audi-Teams blieb erfolglos. Trotzdem durfte keiner der anderen Fahrer aufrücken. Deshalb geht der Norisring 2013 als Rennen ohne Sieger in die Geschichte ein. Eine Farce!

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