DTM-Dreifachsieg für Mercedes - Spengler zieht weg

NÜRBURG - Dritter Dreifach-Erfolg für Mercedes, weitere Klatsche für Audi: DTM-Spitzenreiter Bruno Spengler hat die Stuttgarter auf dem Nürburgring zum dritten komplett silbernen Podium der Saison geführt und klar Kurs auf seinen ersten Titelgewinn im Deutschen Tourenwagen Masters gehalten.
Begünstigt von einem Katastrophenstart von Audis Pole-Mann Mattias Ekström setzte sich der 26 Jahre alte Kanadier im fünften Saisonlauf vor seinen Markenkollegen Paul di Resta und Gary Paffett durch. «Das war ein super Rennen. Der Start war der Hammer», jubelte Spengler nach seinem zweiten Sieg des Jahres und sein Motorsportchef konnte kaum fassen, mit welcher Dominanz seine «Sternflotte» die 4:1-Führung nach Saisonsiegen herausgefahren hatte.
«Das war unglaublich...unglaublich. Richtig gut», sagte der fast nie um eine geschliffene Formulierung verlegene Norbert Haug, der sich auch über die ersten Saisonpunkte von Ralf Schumacher auf Rang sechs freuen durfte. «Jetzt lassen wir es krachen. Das hat die Mannschaft verdient. Wir haben sechs Autos in den Punkten, das hätte ich in dieser Deutlichkeit nicht erwartet.»
Konkurrent Audi bekam nach drei Siegen auf seiner Erfolgsstrecke der vergangenen Jahre dagegen kein Bein an den Boden. Bester Fahrer der Ingolstädter war noch Vorjahreschampion Timo Scheider auf Rang vier. Der Traum von seinem dritten Gesamtsieg in Folge ist für den 31-Jährigen aber praktisch schon geplatzt.
In der Gesamtwertung trennen ihn auf Rang sechs schon 25 Punkte von Spitzenreiter Spengler, der 42 Zähler hat. Aussichtsreichster Audi-Kandidat ist bei noch sechs Rennen immer noch Ekström, der mit nun 23 Zählern jedoch auf Rang fünf hinter die Briten Jamie Green (26), Gary Paffett und Paul di Resta (je 25) zurückfiel. «Das ist nach drei Audi-Gesamtsiegen in den letzten drei Jahren mit Sicherheit nicht zufriedenstellend für uns», räumte Scheider ein.
Die Hoffnungen von Audi auf den vierten Nürburgring-Sieg nacheinander waren schon auf den ersten Metern geplatzt. Der Schwede, der sich die beste Startposition im Qualifying mit sattem Vorsprung geholt hatte, musste Spengler sofort passieren lassen. Der Versuch eines Konters ging dem zweimaligen Champion dann vollends daneben. Ekström bremste vor der ersten Kurve spät, trieb weit nach außen und musste drei weitere Stern-Fahrer und seinen Audi-Kollegen Timo Scheider vorbeilassen, der sich im Startgewimmel von Platz acht auf Rang vier verbessern konnte. «Ich habe mich verschaltet. Das war nicht gut», erklärte er enttäuscht.
Nach dieser Schlüsselszene sorgten fast noch die aufziehenden Regenwolken für die größte Spannung. Doch bis auf ein paar Tropfen (Spengler: «Das war nicht einfach») blieb es nach kräftigem Regen am Vormittag trocken und die Mercedes-Phalanx an der Spitze fuhr vor 86 000 Zuschauern (am Rennwochenende) ein souveränes Rennen. Nach 49 Runden auf dem 3,629 Kilometer langen Kurs (Gesamtdistanz 177,821 Kilometer) war Spengler nach 1:10:27,488 Stunden 2,843 Sekunden schneller als di Resta.
dpa