DOSB-Präsidium uneins über Olympia-Bewerbung
München - "Für uns völlig klar: Wir wollen die Spiele 24", sagte er bei n-tv in Berlin. Deshalb werde es "klar und deutlich zu einer Bewerbung wie vorgesehen und vorbereitet kommen". Zuvor hatte der Vizepräsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), Walter Schneeloch, eine Kandidatur für 2024 infrage gestellt.
Schneeloch hatte in der "Rheinischen Post" (Mittwoch) geäußert: "Es könnte sein, dass wir zu dem Schluss kommen, keine Bewerbung für die Spiele 2024 abzugeben, weil uns die Zustimmung vielleicht nicht hoch genug erscheint." Der im DOSB-Präsidium für den Breitensport zuständige Schneeloch meinte: "Bevor wir auf die Nase fallen, könnten wir einer neuen Bewerbung etwas mehr Zeit geben."
Laut einer am Dienstag veröffentlichten Meinungsumfrage unterstützen 64 Prozent der Hamburger Bevölkerung und 55 Prozent der Berliner eine Kandidatur ihrer Stadt. Je mehr als 80 Prozent würden es begrüßen, "wenn wieder einmal Olympische Spiele in Deutschland stattfänden".
Es habe durchaus auch die Frage im Raum gestanden, ob das Projekt überhaupt Sinn mache, betonte Hörmann. Aber: "Wenn mehr als 80 Prozent der Bürger sagen: Holt die Spiele nach Deutschland (...), dann wäre es völlig falsch, dem Arbeitsauftrag nicht nachzukommen."
Man habe jederzeit ergebnisoffen diskutiert, entsprechend seien auch die Äußerungen Schneelochs zu verstehen. "Wir haben von Beginn an im Präsidium stets darauf gepocht: Lasst uns ohne irgendwelche Scheuklappen oder ohne Vorfestlegung (...) an dieses Projekt rangehen. Es muss jedes Szenario vorstellbar sein", erklärte Hörmann. Nach den Ergebnissen der Umfrage gehe man die Auswahl einer deutschen Bewerberstadt "mit noch mehr Freude und Begeisterung an".
Ähnlich äußerte sich der Vorstandsvorsitzende Michael Vesper. Der Bewerbungsentschluss des DOSB sei klar. "Von diesem Beschluss wieder abzurücken, ist eine theoretische, aber nach den jüngsten Umfrageergebnissen keine praktische Option - und so habe ich auch Walter Schneeloch verstanden", sagte Vesper der "Berliner Zeitung". Am kommenden Montag will das DOSB-Präsidium seine Empfehlung aussprechen, am 21. März entscheiden die Mitglieder darüber, ob sich Berlin oder Hamburg um die Spiele 2024 und gegebenenfalls auch 2028 bewerben soll.
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