DOSB-Generalsekretär fordert Umdenken im Sport
Vancouver (dpa) - Nach den zahlreichen Unfällen von Sportlern bei den Olympischen Winterspielen in Vancouver hat DOSB-Generalsekretär Michael Vesper ein Umdenken im Spitzensport gefordert.
«Wir müssen wieder ein wenig wegkommen von dem Prinzip 'höher, schneller, weiter' und uns stattdessen an dem Grundgedanken des Sports orientieren», sagte Vesper in der ARD-Sendung «Olympia extra». «Der Grundsatz muss lauten safety-first», betonte er. Die Gesundheit der Athleten müsse stets im Vordergrund stehen.
Wenige Stunden vor der Eröffnungsfeier am 12. Februar war der georgische Rodler Nodar Kumaritaschwili im Training in der Eisrinne in Whistler bei einem Sturz ums Leben gekommen. Beim Abfahrtslauf der alpinen Ski-Damen gab es gefährliche Stürze von Läuferinnen. Auch im Zweierbob-Training war es zu Zwischenfällen gekommen.
Vesper sprach sich für ein Umdenken aus. Dabei sieht der Funktionär des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) nicht nur den Sport in der Pflicht: «Wir können diesen Prozess nur in Gang bringen, wenn alle mitmachen», meinte er. «Es ist nicht nur eine Sache des Sports und seiner Verantwortlichen, sondern auch eine Sache des Publikums und der Öffentlichkeit, die daran interessiert ist, mehr Rekorde zu sehen.» Der sportliche Wettbewerb solle wieder in den Mittelpunkt gerückt werden.
Er hoffe, dass die Tragödie um Kumaritaschwili zur Umbesinnung beitrage. «Entscheidend sind die internationalen Fachverbände, die für Regeln und Anlagen zuständig sind. Die werden die Unglücksfälle sicher entsprechend auswerten», sagte Vesper.