Doppelsieg in Lake Louise: Marias Sprung ins Glück

Selten hat man Olympiasiegerin Riesch derart glücklich erlebt wie nach ihrem Doppelsieg im kanadischen Lake Louise. Die AZ nennt fünf Gründe, warum es bei ihr in der WM-Saison so super läuft
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Doppelsieg in Lake Louise: Maria Riesch, begleitet von Bald-Ehemann Marcus Höfl.
dpa Doppelsieg in Lake Louise: Maria Riesch, begleitet von Bald-Ehemann Marcus Höfl.

LAKE LOUISE - Selten hat man Olympiasiegerin Riesch derart glücklich erlebt wie nach ihrem Doppelsieg im kanadischen Lake Louise. Die AZ nennt fünf Gründe, warum es bei ihr in der WM-Saison so super läuft

Als Ken Read, Abfahrts-Ass der 70er Jahre, noch als Präsident von Kanadas Skiverband für Vancouver 2010 warb, schleppte er Besucher gern nach oben, zum Sessellift „Top of the World“, ließ das Panorama wirken und sagte: „Welcome to my office!“ Auch Maria Riesch ging dort am Wochenende zur Arbeit, und selten wird ihr der Job so viel Spaß gemacht haben. Zwei Abfahrtssiege an zwei Tagen, auf einer Piste, die Konkurrentenfreundin Lindsay Vonn in den fünf Jahren zuvor derart dominiert hatte, dass Lake Louise schon in Lake Lindsay umbenannt werden sollte. Lake Mary klingt aber auch nicht schlecht.

Ausgerechnet im Heim-WM-Winter haben die deutschen Ski-Damen einen einzigartigen Saisonstart hingelegt. Auch im sechsten Rennen stand eine DSV-Athletin auf dem Podium: Das gab’s seit Einführung des Weltcups 1966/67 noch nie. Vorneweg fährt Maria Riesch. Mit ihrem 16. Weltcup-Erfolg baute sie ihre Führung im Gesamtklassement aus und hat schon 189 Punkte Vorsprung auf Abfahrts-Olympiasiegerin und -Weltmeisterin Vonn. Fünf Gründe, warum es bei Riesch derzeit so gut läuft:

Das Abfahrtstraining

Als Riesch sich am Freitagabend in Lake Louise zur ersten Weltcup-Abfahrt aus dem Starthäuschen schob, hatte sie schon so viele Abfahrten in den Beinen wie selten zuvor. Das Sommertraining auf den Gletschern Chiles hatte diesmal aus sehr vielen Speed-Einheiten bestanden. Es mache halt einen gewaltigen Unterschied, wenn man vor dem ersten Weltcup-Downhill schon mehr als 70 Sprünge absolviert habe, erzählte Riesch vor dem Weltcup-Auftakt in Sölden. Hinzu kommt, dass das Hin und Her um die Herren-Ski ad acta gelegt ist. Kollegin Vonn war im vergangenen Winter mit den längeren, schwereren Männer-Skiern deutlich flotter unterwegs als Riesch, was diese zum Experimentieren animierte. Mittlerweile ist die Idee verworfen, Riesch fährt mit einer Spezialanfertigung, die in etwa zwischen Frauen- und Männer-Skiern liegt – und offenbar bestens funktioniert.

Das Team

Anders als in den Vorjahren liegt nicht so viel Druck auf Riesch. Mit Viktoria Rebensburg und Kathrin Hölzl gibt es zwei weitere Siegfahrerinnen in der Mannschaft, die über eine sensationelle Breite in der Spitze (wie Berti Vogts sagen würde) verfügt. Gerade die junge, unbekümmerte Riesenslalom-Olympiasiegerin Rebensburg könnte sich nach Platz elf in der Abfahrt von Lake Louise zu einem Faktor im Gesamt-Weltcup entwickeln.

Der neue Coach

Der chronisch unaufgeregte Schweizer Tom Stauffer tut Riesch sehr gut. Schon bei den ersten Sommer-Trainingslagern in Übersee bezog sie der neue Frauen-Coach in seine Entscheidungen mit ein, gab ihr Mitspracherecht und zeigte sich dankbar fürs Feedback - eine Win-Win-Situation.

Die Liebe

Selten hat man die Wettkämpferin Riesch so entspannt, unverkrampft und glücklich erlebt. Ein ordentliches Stück Teilschuld daran trägt Marcus Höfl, Rieschs Manager und auch Verlobter. Sie sagt: „Wir schauen uns an und wissen, dass wir füreinander bestimmt sind.“ Er sagt: „Ich liebe Maria, weil sie das Beste ist, was mir je passiert ist.“ Seit Olympia in Vancouver ist ihre Welt himmelblau, der Hochzeitstermin – 14. April 2011 – steht auch schon. Und zum 37. Geburtstag schenkte Maria ihrem Marcus am Samstag einen Weltcupsieg: schön.

Das Selbstbewusstsein

Alle Faktoren zusammen wirken auf den Kopf der Athletin - ein wesentlicher Faktor im Hundertstel-Sport Skirennlauf.

Thomas Becker

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