Doping-Verdacht um Star-Quarterback Manning

Eine Dokumentation des Fernsehsenders Al Jazeera bringt Star-Quarterback Peyton Manning in Bedrängnis. Der 39-Jährige soll sich und weiteren Sportlern aus dem American Football und Baseball Dopingmittel besorgt haben.
SID |
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Im Verdacht: Hat Star-Quarterback Peyton Manning gedopt? Der 39-Jährige bestreitet die Vorwürfe.
dpa Im Verdacht: Hat Star-Quarterback Peyton Manning gedopt? Der 39-Jährige bestreitet die Vorwürfe.

New York/Berlin - Eine Doping-Dokumentation mit Star-Quarterback Peyton Manning als unfreiwilligem Hauptdarsteller sorgt in den USA für Aufregung. Dem 39-Jährigen, einer der Sport-Ikonen des Landes, wird in der Sendung "Die dunkle Seite" des Fernsehsenders Al-Jazeera vorgeworfen, sich 2011 über eine Anti-Aging-Klinik Wachstumshormone beschafft zu haben.

Betroffen sein sollen neben Manning aber auch weitere Spieler aus dem American Football und Baseball. Der Superstar hat die Vorwürfe vehement zurückgewiesen und behält sich rechtliche Schritte vor.

 

Manning bestreitet Vorwürfe: "Das ist kompletter Müll"

 

2011 hatte der damals in Diensten der Indianapolis Colts stehende Manning aufgrund einer Verletzung an der Halswirbelsäule die gesamte NFL-Saison verpasst und Hilfe beim Guyer Institut, das Alterungsprozesse bekämpft, gesucht. Der Hauptbelastungszeuge Charlie Sly, ein ehemaliger Guyer-Angestellter, erklärte vor versteckter Kamera, das Institut habe Manning "die ganze Zeit" über auf dem Postweg mit Wachstumshormonen versorgt, immer adressiert an Mannings Frau Ashley.

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Manning selbst, Super-Bowl-Gewinner 2007 und fünfmal wertvollster Spieler der NFL, bestreitet die Vorwürfe. "Das ist kompletter Müll. Das ist nie passiert", ließ der Star der Denver Broncos über seinen Verein mitteilen. Auch in einem Interview mit dem Fernsehsender ESPN betonte Manning, niemals leistungsfördernde Mittel genommen zu haben. Die medizinische Behandlung seiner Frau sei "ihre Sache" und habe mit ihm nichts zu tun: "Ich habe nichts genommen, was zu meine Frau geschickt wurde."

 

Manning bestätigt Behandlung in der Anti-Aging-Klinik

 

Gerätselt wird aber auch über die Rolle des Hauptbelastungszeugen Sly. Noch vor der Ausstrahlung der 49-minütigen Dokumentation widerrief Sly seine Aussagen und bezeichnete sie später in einer Stellungnahme bei ESPN als "falsch und unkorrekt". Er habe den "Lockvogel" Liam Collins, einen ehemaligen britischer 400-m-Hürdenläufer, der vorgab, sich für die Olympischen Spiele 2016 in Rio qualifizieren zu wollen, lediglich "getestet".

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Das Guyer-Institut erklärte zudem, Sly sei 2013 und nicht 2011 bei ihnen beschäftigt gewesen. Dass er Patient des Guyer-Institut war, gab Manning zu. Die Frage, warum er als NFL-Profi nach einer Operation Hilfe in einer Anti-Aging-Klinik suchte, ist aber ebenso noch offen.

 

NFL untersucht die Angelegenheit

 

Sollten die Vorwürfe stimmen und Manning sogar die Mittel genommen haben, wäre der US-Sport wieder mal in seinen Grundfesten erschüttert. Manning stünde dann in einer Reihe mit den gefallenen US-Sporthelden Lance Armstrong oder Marion Jones, die sich nach der Jahrtausendwende über das Nahrungsergänzungsmittel-Unternehmen Balco mit Doping-Substanzen versorgte.

Dabei gilt Manning eigentlich als Saubermann, als Traum aller Schwiegermütter. Jahrelang war der in New Orleans geborene Athlet der am besten bezahlte Spieler der NFL. Bereits sein Vater Archie war Quarterback in der Liga, sein jüngerer Bruder Eli gewann zweimal den Super Bowl, ebenfalls als Quarterback.

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Die NFL kündigte nach der Ausstrahlung an, die Angelegenheit zu untersuchen. Die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA zeigte sich besorgt und forderte Aufklärung. In der NFL sind Wachstumshormon-Gaben seit 2011 verboten, allerdings wird erst seit dem Vorjahr auch auf diese Stoffe kontrolliert. Da jedoch weder die NFL noch die Major League Baseball (MLB) den Welt-Anti-Doping-Code unterschrieben haben, ist die WADA in diesem Fall nicht zuständig.

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