Doping-Debatte: Fliegt Beerbaum jetzt aus dem Kader?

Olympiasieger Ludger Beerbaum hatte erklärt; „In der Vergangenheit hatte ich die Haltung: Erlaubt ist, was gefunden wird." Jetzt drohen ihm Konsequenzen.
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Ludger Beerbaum übersprang mit All Inclusive die Ziele dieses Mal nicht ganz so souverän wie sonst.
dpa Ludger Beerbaum übersprang mit All Inclusive die Ziele dieses Mal nicht ganz so souverän wie sonst.

BERLIN - Olympiasieger Ludger Beerbaum hatte erklärt; „In der Vergangenheit hatte ich die Haltung: Erlaubt ist, was gefunden wird." Jetzt drohen ihm Konsequenzen.

Der ach so saubere Reitsport und der ach so saubere Ludger Beerbaum. Beide stecken jetzt tief in Schwierigkeiten. Der viermalige Olympiasieger Ludger Beerbaum hat sich in der anhaltenden Doping-Debatte im Reitsport möglicherweise um Kopf und Kragen geredet und muss mit Konsequenzen rechnen.

Die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) will die Kader-Zugehörigkeit des Springreiters überprüfen, nachdem der 45-Jährige am Sonntag mit einer Aussage über seinen Umgang mit Medikationen bei Pferden für Wirbel gesorgt hatte. „Es wird in den nächsten Tagen Gespräche mit Beerbaum geben. Es kann sein, dass der Springausschuss überprüft, ob er weiter zum Kader gehört“, bestätigte FN-Sprecher Dennis Peiler. Die FN legte Wert auf die Feststellung, dass Beerbaum mit seiner Aussage nur sich selbst und nicht pauschal den deutschen Reitsport gemeint habe.

Gegenüber der Frankfurt Allgemeinen Sonntagszeitung hatte der Springreiter zu seinem Umgang mit Medikationen eingestanden: „Im Laufe der Jahre habe ich mich darin eingerichtet, auszuschöpfen, was geht.“ Der zweifache Team-Weltmeister kritisiert seit langem die im Wettkampf geltende Nulllösung und gestand ein: „In der Vergangenheit hatte ich die Haltung: Erlaubt ist, was gefunden wird. Das ist heute nicht mehr aufrechtzuerhalten.“ Auch mit seinen Vorbehalten gegenüber den neuen FN-Regeln für Championatskaderreiter im Anti-Doping-Kampf war Beerbaum auf Widerstand gestoßen. Bundestrainer Otto Becker ließ keinen Zweifel an der Gültigkeit der Maßnahmen aufkommen: „Diese Regeln gelten für alle.“

Beerbaum hatte sich dagegen ausgesprochen, dass in Zukunft sämtliche Medikationen an Top-Pferden dokumentiert und dem neuen Teamtierarzt Jan-Hein Swagemakers (Gehrde) vorgelegt werden müssen. Beim Verkauf eines Millionenpferdes sei die Gefahr groß, dass der Käufer an Informationen im Stallbuch gelangen wolle. So könne der Preis fallen. „Die Pferde haben schließlich einen Marktwert“, sagte Beerbaum und kündigte an: „Da besteht noch Klärungsbedarf.“

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