Dominator Ackermann gleich wieder vorn

Wie schon im vergangenen Jahr hat Ronny Ackermann das erste Saisonrennen in der Nordischen Kombination gewonnen. Youngster Eric Frenzel präsentierte sich nach mäßigem Sprung in bestechender Laufform.
An der Cleverness und Routine von Ronny Ackermann hat sich die angreifende Kombinierer-Jugend beim ersten Saison- Weltcup im finnischen Kuusamo die Zähne ausgebissen. Am Samstag holte sich der 31-Jährige aus Dermbach beim Start des neuen Wettkampfformats mit nur einem Sprung und einem 10-Kilometer-Lauf am Ende überlegen den Sieg vor den jungen Finnen Janne Ryynänen und Anssi Koivuranta. Eine Weltklasse-Leistung bot zudem Eric Frenzel. Der Oberwiesenthaler lief vom 19. Platz nach dem Springen noch auf Platz fünf nach vorn.
«Es war schwerer, als es aussah»
«Es war schwerer, als es vielleicht aussah. 40 Sekunden als Sprung-Vierter aufzuholen und dann auch noch auf dieser schweren Strecke, ist nicht so einfach. Ich habe erst in der dritten Runde begonnen, Tempo zu machen, weil ich es nicht auf einen Sprint ankommen lassen wollte. Vielleicht kam mir entgegen, dass das Durchschnittstempo nicht so hoch war und ich mein eigenens Tempo gleichmäßig bestimmen konnte», sagte der Thüringer nach dem 28. Weltcup-Sieg seiner Karriere. Insgesamt war er von sich überrascht. «Das Springen ging besser als erwartet. Durch die Windunterbrechungen hätte es auch ins Auge gehen können, denn ich war verkrampft und es war sehr kühl. Der Trainings- und Probesprung heute hatten mir aber schon ein gutes Gefühl vermittelt. Und der Lauf war wie gesagt auch nicht ohne», meinte der viermalige Weltmeister.
«Ronny ist ein Wettkampf- und Winnertyp. Bei ihm muss man mit allem rechnen», lobte Bundestrainer Hermann Weinbuch, nachdem er zuvor ebenso wie sein Schützling über das wahre Leistungsvermögen zu Saisonbeginn gerätselt hatte. Ackermann selbst ist sich auch nach dem Sieg noch nicht sicher, wo er steht. «Das werden erst die nächsten Wettbewerbe zeigen», sagte der Weltcup-Gesamtsieger der vergangenen Saison.
Sonderlob für Frenzel
Ein Sonderlob von Weinbuch gab es für Frenzel. «Er war von den Windbedingungen beim Springen benachteiligt. Hut ab, was er, der eigentlich ein besserer Springer ist, im Lauf geleistet hat. Ich wusste, dass er sich verbessert hat, aber diese Leistung heute kam auch für mich überraschend», meinte der Coach. Aufbauen muss er dagegen den Johanngeorgenstädter Björn Kircheisen, der bei grenzwertigem Wind im Sprung praktisch abgestürzt und somit chancenlos war. «Er ist in ganz starker Form. Es tut mir leid, dass er das heute nicht zeigen konnte», sagte Weinbuch. Eine überraschende Vorstellung gab zudem der 17-Jährige Nachwuchsathlet Johannes Rydzek, der erst am Freitag als Ersatzmann in Kuusamo angekommen war und seinen ersten Weltcup als 15. beendete.
Ergebnis Einzel (Großschanze - 1 Sprung/10 km):
1. Ronny Ackermann (Dermbach) 27:31,1 Min. (138,0 Pkt./26:48,1 Min.); 2. Janne Ryynänen (Finnland) + 0:09,8 (148,7/27:40,9); 3. Anssi Koivuranta (Finnland) + 0:26,0 (142,5/27:32,1); 4. Pavel Churavy (Tschechien) + 0:38,1 (132,5/27:04,2); 5. Eric Frenzel (Oberwiesenthal) + 0:40,2 (123,0/26:28,3); 6. Wilhelm Denifl (Österreich) + 0:47,1 (133,0/27:15,2); 7. Daito Takahashi (Japan) + 0:51,7 (138,5/27:41,8); 8. Christoph Bieler (Österreich) + 0:58,8 (134,5/27:32,9); 9. Lukas Klapfer (Österreich) + 1:00,3 (120,0/26:36,4); 10. Petter Tande (Norwegen) + 1:04,3 (116,8/26:27,4); ... 14. Tino Edelmann (Zella-Mehlis) + 1:16,9 (128,2/27:26,0); 15. Johannes Rydzek (Oberstdorf) + 1:20,2 (129,5/27:34,3); 19. Georg Hettich (Schonach-Rohrhardsberg) + 1:41,8 (129,5/27:55,9); 23. Björn Kircheisen (Johanngeorgenstadt) + 1:51,6 (94,8/25:46,7); 33. Andreas Günter (Baiersbronn) + 3:05,4 (102,3/27:30,5); 36. Sebastian Haseney (Zella-Mehlis) + 3:16,7 (77,2/26:01,8) (dpa)