Djokovic holt ersten Grand-Slam-Titel

Novak Djokovic ist der erste Serbe, der die Australian Open gewonnen hat. Im Überraschungsfinale gegen Jo-Wilfried Tsonga aus Frankreich erwies sich der Weltranglisten-Dritte als echter Champion.
von  Abendzeitung
Novak Djokovic
Novak Djokovic © dpa

Novak Djokovic ist der erste Serbe, der die Australian Open gewonnen hat. Im Überraschungsfinale gegen Jo-Wilfried Tsonga aus Frankreich erwies sich der Weltranglisten-Dritte als echter Champion.

Die Australian Open 2008 sind mit dem Sieg des Weltranglisten-Dritten Novak Djokovic zu Ende gegangen. Der 20-jährige Serbe bezwang am Sonntag Jo-Wilfried Tsonga aus Frankreich in vier Sätzen mit 4:6, 6:4, 6:3, 7:6 (7:2). Für Djokovic war es seinem zweiten Grand-Slam-Finale der erste Titel bei einem der vier wichtigsten Tennis-Turniere des Jahres. Er ist der erste Serbe überhaupt, der einen Grand-Slam-Titel gewinnen konnte.

Nur ein Satzverlust im gesamten Turnier

Tsonga, der im Halbfinale sensationell den Weltranglisten-Zweiten Rafael Nadal (Spanien) bezwungen hatte, lieferte dem «Djoker», wie der Mann aus Belgrad inzwischen von der Presse genannt wird, in der Rod Laver Arena erwartungsgemäß einen großen Kampf. Mit einem unglaublichen Lob aus der Defensive heraus im zehnten Spiel des ersten Durchgang gelang es dem neuen Publikumsliebling als einzigem Spieler des Turniers, Djokovic einen Satz abzunehmen. Mit zunehmendem Spielverlauf übernahm der Federer-Bezwinger jedoch immer mehr die Initiative und bewies Nervenstärke. Im Stile eines echten Champions hielt es seinen Gegner in Schach. Im vierten Satz wurde es zwar noch einmal eng und Djokovic musste beim Stand von 5:6 einen Satzball abwehren, doch im Tiebreak flatterten Tsonga die Nerven. Nach 3:06 Stunden verwandelte der Serbe den ersten Matchball und feierte damit den größten Triumph seiner noch jungen Laufbahn.

Spaßvogel Djokovic

«Ich bin sehr glücklich, hier meinen ersten Grand Slam gewonnen zu haben. Danke an all die serbischen Fans, die mich unterstützt haben. Ich bin sehr stolz darauf und bin sicher, zu Hause werden jetzt alle aus dem Häuschen sein», sagte Djokovic noch auf dem Center Court und erwies sich dabei auch als Spaßvogel: «Ich weiß, dass Ihr lieber ihn hättet gewinnen sehen. Aber macht nichts, ich liebe euch trotzdem noch.» In der neuen Weltrangliste an diesem Montag bleibt der Serbe die Nummer drei, erhält aber 1.000 Punkte für seinen Triumph und rückt damit French-Open-Champion Nadal weiter auf die Pelle. Tsonga wird nach seinem starken Auftritt in Melbourne von Platz 38 auf 18 klettern.

Federer interessiert das Finale nicht mehr

Den zwölfmaligen Grand-Slam-Sieger Federer interessierte das Geschehen am Final-Wochenende nicht mehr. «Es ist mir egal, wer gewinnt», sagte der Schweizer. Erstmals seit knapp drei Jahren war der 26-Jährige nicht mit von der Partie, als in einem Grand-Slam- Finale der Titelträger ermittelt wurde und musste bereits nach dem ersten Saisonhöhepunkt die Hoffnung auf den Triumph bei allen vier Majors in einem Jahr begraben. «Ich werde darüber nachdenken, was hier passiert ist und in Ruhe analysieren, ob ich etwas ändern muss.» «Es ist noch zu früh, zu sagen, der König ist tot. Federer bleibt die Nummer eins der Welt. Aber es ist nicht zu früh zu sagen, lang lebe der Kronprinz», dichtete die Zeitung «The Age» in Anspielung auf Djokovic - noch bevor sich dieser am Sonntag endgültig krönte. (nz/dpa)

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