Djokovic-Drama: Es gibt keine Gewinner
Enttäuscht, aber nicht überrascht - so wirkt Novak Djokovic auf den Fotos, die ihn am Sonntag bei seiner erzwungenen Ausreise aus Australien zeigen.
Aufgeheizte Stimmung vor den Australian Open
Wahrscheinlich, weil der aktuell bekannteste Impfverweigerer der Welt nicht mal selbst mehr ernsthaft mit einem Happy End, respektive einer Teilnahme an den Australian Open gerechnet hatte. Schließlich hätte angesichts der aufgeheizten Stimmung im Land rund um das Djoker-Drama alles andere als die Bestätigung der Annullierung seines Visums durch das Bundesgericht wohl zu einer veritablen Staatskrise in Down Under geführt.
Kein Sieg für die australische Regierung
Trotz des am Ende doch noch verwandelten Matchballs sollte sich die australische Regierung nicht als Gewinner sehen - die gibt es in dieser bizarren Einreise-Affäre nämlich nicht. Natürlich ist der größte Verlierer der 20-fache Grand-Slam-Champion, der mit einem kleinen (oder besser drei) Pieks sich selbst und der Welt viel Ärger hätte ersparen können. Allerdings hat auch die australische Regierung durch ihren extrem dogmatischen Anti-Djokovic-Kurs an Ansehen und Glaubwürdigkeit verloren.
Sie hatte es schließlich zunächst zugelassen, dass der Serbe über die Hintertür einer medizinischen Ausnahmegenehmigung (die ihm von zwei unabhängigen Kommissionen erteilt wurde) doch noch hoffen konnte, bei seinem Lieblingsturnier starten zu dürfen. Dieser Fehler wurde nun zwar nachträglich korrigiert - allerdings um den Preis, dass all die Impfgegner dieser Welt ab sofort einen neuen Märtyrer haben.