Dirk Nowitzki und Co. in der NBA: Die glorreichen Sieben

München - Mit seinem Wechsel von Cleveland zu den Los Angeles Lakers überstrahlt Superstar LeBron James mal wieder alles andere. Man darf gespannt sein, wie sich der spektakuläre Sommertransfer von "King" James auf die Machtverhältnisse in der NBA, die heute Nacht in die neue Saison startet, auswirken wird.
DAZN-Chefmoderator und NBA-Kommentator Alexander Schlüter findet "die Sache ganz romantisch, dass LeBron die Titelambitionen nach LA zurückbringt", wie er der AZ sagt: "Ich bin ich gespannt, wie James das zusammenkleistern wird und ob tatsächlich ein Titelkandidat daraus wird."
NBA-Kommentator Alexander Schlüter. Foto: Max Josef Gillmeier
Ein ambitionierter Playoffkandidat in jedem Fall. Am aktuellen Champion führt aber kein Weg vorbei. "Golden State nicht als absoluten Favoriten zu sehen, wäre Quatsch", sagt der NBA-Experte, "weil sie mit DeMarcus Cousins noch mal besser geworden sind und damit ihre letzte kleine Schwäche auf der Centerposition behoben haben."
Besonders aus deutscher Sicht ist die NBA in dieser Saison sehr attraktiv. Denn gleich sieben deutsche Profis mischen dabei nämlich mit. Das gab's noch nie. Die AZ erklärt die glorreichen Sieben...
Dirk Nowitzki (40/Dallas Mavericks/Forward)
Der alte Mann und der Basketball. Der 40 Jahre alte Würzburger geht nun in seine 21. Spielzeit – NBA-Rekord. Schlüter findet es "großartig, ihn weiter in der NBA erleben zu können". Aktuell klagt Nowitzki noch über Achillessehnenprobleme und wird den Saisonstart verpassen. In seiner Rekordspielzeit ist er erstmals als Bankspieler eingeplant. "Diese Rolle macht es ihm ein bisschen einfacher", glaubt Schlüter. Nowitzki werde "kilometergroße Fußstapfe" hinterlassen. "Wir sollten also genießen, was Dirk in dieser Saison noch mal hinlegt. Es gäbe doch nichts Schöneres, als ihn noch mal in den Playoffs zu sehen."
Maximilian Kleber (26/Dallas Mavericks/Forward)
Maximilian Kleber. Foto: Jim Cowsert/FR170531 AP/dpa
An der Seite von Nowitzki geht der Ex-Bayern-Profi in seine zweite Saison bei den Mavs. Mit einem Schnitt von 16,8 Minuten, 5,4 Punkten und 3,3 Rebounds verlief das erste Jahr ordentlich. "Er hat noch mal an seinem Wurf gearbeitet und das Vertrauen seines Trainers", sagt Schlüter, der glaubt, "dass Klebers Rolle bei den Mavs noch mal ein bisschen wichtiger werden könnte."
Dennis Schröder (25/Oklahoma City Thunder/Point Guard)
Dennis Schröder. Foto: Sue Ogrocki/AP/dpa
Der Spielmacher ist nach fünf Jahren bei den Atlanta Hawks zu Oklahoma City Thunder gewechselt. "Auf dem Papier ist das erstmal ein Abstieg, nachdem er in Atlanta der Leader und Franchise-Spieler war" sagt Schlüter. Bei OKC ist Starspieler Russell Westbrook die klare Nummer eins, Schröder dessen Backup. Eine schwierige Situation, in der er sich beweisen muss. "Es wird ein ganz wichtiges Jahr für ihn", sagt Schlüter.
Daniel Theis (26/Boston Celtics/Center/Forward)
Daniel Theis. Foto: John Bazemore/AP/dpa
Im Frühjahr hatte ein Meniskusriss sein gutes Debütjahr (14,8 Minuten, 5,3 Punkte, 4,3 Rebounds im Schnitt) vorzeitig beendet. Schlüter traut ihm "wieder eine tolle Saison" zu: "Vielleicht sogar mit dem Ritt bis in die Finals."
Moritz Wagner (21/Los Angeles Lakers/Center)
Moritz Wagner. Foto: Eric Gay/AP/dpa
Der vielversprechendste Rookie. Der Berliner wurde nach starken Leistungen am College an 25. Position von den Lakers gedraftet und darf an der Seite von LeBron James spielen. "Die Situation ist wie gemalt für ihn", sagt Schlüter: "Ich könnte mir vorstellen, dass er im Laufe der Saison sogar in die Starting-Five rutscht. Wagner könnte uns in den nächsten Jahren wirklich noch sehr viel Freude bereiten."
Isaac Bonga (18/Los Angeles Lakers/Point Guard/Forward)
Isaac Bonga (links). Foto: Rauchensteiner/Augenklick
Auch Bonga wurde von den Lakers gedraftet (Position 39). Der frühere Frankfurter durfte in der Vorbereitung spielen, wird es aber schwer haben, in den Kader zu kommen. Auch Schlüter glaubt, "dass Bonga viel im G-League-Team der Lakers spielen wird".
Isaiah Hartenstein (20/Houston Rockets/Center/Forward)
Isaiah Hartenstein. Foto: sampics/Augenklick
Hartenstein wurde bereits im Vorjahr von den Rockets gedraftet, spielte aber für das Farmteam Rio Grande Valley Vipers. Er wird weiter um seine ersten NBA-Einsätze kämpfen müssen. "Er ist bei einem absoluten Topteam, das schon seinen Stil gefunden hat", sagt Schlüter, "da muss er erst mal reinfinden."