Die Top Four im Fleming-Check

Basketball-Nationalcoach Chris Fleming blickt für die AZ auf das Pokalwochenende. Die Teams im Vergleich.
von  Julian Buhl
Die Teilnehmer des Final Four am Wochenende im Check von Bundestrainer Fleming.
Die Teilnehmer des Final Four am Wochenende im Check von Bundestrainer Fleming. © dpa

München - Beim größten Basketball-Event Deutschlands blickt am Wochenende natürlich auch der Nationalcoach nach München. „Es ist ein bisschen schwierig mit der Zeitverschiebung“, sagt Chris Fleming, der seit Sommer auch als Assistenztrainer in der NBA bei den Denver Nuggets arbeitet, der AZ. Entgehen lässt er sich das Pokal-Top-Four trotzdem nicht. „Bei den vier Mannschaften spielen ja die meisten unserer Nationalspieler.“ Wie sonst auch bei der Bundesliga „lade ich die Spiele runter und schaue sie dann an“, erklärt er.

Für die AZ macht Fleming den Team-Check der Top Four:

 

Brose Baskets Bamberg

 

Aufgrund der Leistungen, die Bamberg bisher gezeigt hat, muss man sie schon als Favoriten bezeichnen. In der Bundesliga haben sie zuletzt 13 Spiele in Folge gewonnen und auch in der Euroleague überzeugt. Das ist eine sehr talentierte und tief besetzte Mannschaft, die im Moment exzellenten Basketball spielt. Der Pokal ist aber ein anderes Tier, wie man auf Englisch so schön sagt. Da sind Überraschungen möglich, in jedem Spiel.

 

FC Bayern Basketball

 

Für die Bayern spricht der Heimvorteil, die Erfahrung des Trainerstabs um Chefcoach Svetislav Pesic und auch die des Teams. Als wir damals 2011 in Bamberg Gastgeber des Pokalturniers waren, war für mich als Coach mehr Druck zu spüren, weil wir die Favoriten waren. Von daher ist es für Bayern vielleicht sogar gut, dass sie nicht unbedingt als Favorit in das Bamberg-Spiel gehen. Die Verletzungen, mit denen Bayern zuletzt zu kämpfen hatte, müssen kein Nachteil sein. Vielleicht sind diese Spieler jetzt sogar frischer, wenn sie zurückkommen und nicht so viele Spiele auf dem Buckel haben. Andererseits ist es auch viel wert, wenn man sich als Mannschaft einspielen kann. Svetislav weiß, wie mit der Situation umzugehen und was zu tun ist.

 

Alba Berlin

 

Das ist eine komplett neue Truppe. Zum Beispiel Reggie Redding und Cliff Hammonds, die das Team in den letzten Jahren sehr geprägt haben, haben den Verein verlassen. Alex Renfroe ist aus Berlin nach München gewechselt. Alba musste neu beginnen. Wenn man sie mit Bamberg und Bayern vergleicht, die jeweils eine große Kontinuität und ihre Schlüsselspieler in den letzten Jahren gehalten haben, ist Berlin da ein bisschen im Nachteil. Aber: Zwei der letzten drei Pokale sind an Berlin gegangen. Das ist eigentlich ihr Wettbewerb. Und dass Berlin die Generalprobe fürs Top Four in der Liga gegen Würzburg verloren hat, kann sogar ein Vorteil sein. Nach einer Niederlage sind die Spieler immer wacher.

 

Fraport Skyliners Frankfurt

 

Ein Überraschungsteam ist Frankfurt für mich ganz und gar nicht. Sie stehen in den letzten Jahren für Kontinuität und haben auf junge deutsche Spieler gesetzt, die jetzt so weit sind, dass sie die Mannschaft in ein Top Four bringen und sich dort durchaus auch Siegchancen ausrechnen können. Frankfurt hat gezeigt, dass sie mit den Großen mithalten können, auch wenn sie nicht das Budget haben, das Bayern und Bamberg zur Verfügung steht. Dass Frankfurt Bamberg eine von insgesamt zwei Liga-Niederlagen zugefügt hat, zeigt, wozu sie fähig sind. Dieses Spiel liegt aber auch schon ziemlich lange zurück. Und das Pokalwochenende steht ohnehin alleine für sich.

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