Die schwarzen Stars
Welche sind die rasantesten Pisten der Alpen? Dietiefschwarzen Runs, die jeden Freak begeistern?Ein AZ-Top-Ten-Ranking sagt es Ihnen. Doch Vorsicht: Diese schwarzen Mambas können beißen!
Ski-Freaks lieben schwarze Pisten. Suchen sie wie Trüffel. Und schwärmen zu Hause dann in steilsten Tönen, wie heiß dieser (oder jener) Run wieder einmal gewesen sei. Auch die AZ liebt schwarze Pisten. Deshalb haben wir eine Top-Ten-Liste unserer Favoriten zusammen gestellt.
Wobei man über zwei Fakten Bescheid wissen muss: Erstens berücksichtigten wir in dieser Liste ausschließlich offizielle Pisten. (Weshalb zum Beispiel unser geliebter Tegernseer Wallberg mit dem berüchtigten Glaslhang keine Berücksichtigung finden konnte). Und zweitens sind Top-Ten-Listen in den meisten Fällen völlig subjektiv. Auch in dem unseren. Und wer weiß – vielleicht vermissen Sie Ihre ganz persönliche schwarze Lieblings-Abfahrt? Dann gibt es nur eines: Schreiben Sie uns eine Mail, welche Ihre Favoritin unter den ganz steilen ist! An: freizeitsport@abendzeitung.de. Oder per Post an Abendzeitung, Freizeitsport, 80265 München.
Wir sind gespannt! Und hier also unsere subjektive Top Ten der schwarzen Pisten in den europäischen Alpen:
1.Langer Zug
Lech/Vorarlberg,
4,7 km/912 m Höhendifferenz
Am Start 55 Grad Neigung – vielleicht die steilste präparierte Piste der Welt. Hier stellte der Osttiroler Harry Egger mal einen Ski-Geschwindigkeits-Weltrekord auf. (Der steht übrigens momentan bei 251,40 km/h durch den Italiener Simone Origone, Les Arcs/Frankreich, 2006.)
2.Bernhard Russi Run
Andermatt/Zentralschweiz
4,0 km/900 m HD
Diese nach dem Lokalmatador und Abfahrts-Olympiasieger 1972 benannte Strecke ist wirklich pechschwarz. Wer sie vom Gemsstock bis in den Ort hinab in einem Stück durchrauschen will, benötigt hinterher neue Oberschenkel!
3.Gran Risa
Alta Badia/Südtirol
1,5 km/644m HD
Ein spannender Genuss, diese Riesenslalom-Weltcup-Strecke vielleicht zehn Mal pro Tag zu fahren – und von Mal zu Mal eine direktere Linie zu wählen auf dem Weg nach unten! Nachmittags schattig – und leer...
4.Planai
Schladming/Steiermark
5,5 km lang/1140 m HD
Hier fand 1982 die WM-Abfahrt statt, eine der schnellsten der gesamten FIS-Historie. Und der steile Zielhang ist zugleich jener, der als Austragungsstätte des legendären Weltcup-Nachtslaloms dient. Nächsten Mittwoch wieder.
5.Le Mur de Chavanette
Champéry/Hochsavoyen
1,0 km/400 m HD
Innerhalb unserer Top Ten die kürzeste – aber mit die würzigste! Direkt an der Portes du Soleil-Grenze Frankreich/Schweiz gelegen. Zwei Meter hohe Buckel! Normalos benötigen Minimum 200 Sekunden – Extrem-Skier Dominique Perret angeblich 20!
6.Kälberloch
Zauchensee/Salzburger Land
4,1 km/700 m HD
Die Damen-Weltcup-Abfahrts-Strecke trauen sich selbst die härtesten Männer nicht zu, Schuss zu fahren – denn sie gibt sich in drei Schlüssel-Passagen oft als buckelübersätes Rodeo!
7.Kandahar
Garmisch-Partenkirchen
3,4 km lang/940 m HD
Im sogenannten „Classic“-Skigebiet vom Kreuzjoch pfeilschnell hinab zur Talstation der Kreuzeckbahn: Die Weltcup- und WM-Strecke flößt tiefsten Respekt ein! Sogar den Branchen-Stars.
8.Pista Ciampac
Canazei/Trentino
2,2 km/650 m HD
Auf dieser heftigen Piste im Val di Fassa bekommen selbst Weltcup-Stars leuchtende Augen! (Erzählt leuchtenden Auges eine Pressesprecherin.)
9.Harakiri
Mayrhofen/Tirol
1,2 km/386 m HD
Mitten im Skigebiet Penken – sozusagen Inbegriff einer schwarzen Piste. 78 Prozent Durchschnittsgefälle. Wirbt damit, steiler als die Anlaufspur einer Sprungschanze zu sein.
10.Direttissima
Katschberg/Kärnten
2,2 km/600 m HD
Der Name ist Programm. Je nach Abschnitt 60 bis 100 Prozent Neigung! Anfahrt: mit der Aineckbahn. Abfahrt: mit vollen Hosen (manche). Denn: Das gesamte Skigebiet ist ja eher mittelschwer – und wer sich da als Anfänger auf die Direttissima verirrt...
Jupp Suttner
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