Die Rückkehr der Null
MÜNCHEN - Bayerns Abwehr-Ass Martin Demichelis sieht eine Lösung für Bayerns Probleme in der Defensive – sich selbst . Der Argentinier feiert nach Verletzungspause am Sonntag gegen Hertha BSC sein Comeback.
„Drei, zwei, eins – null.“ Martin Demichelis zählt runter: drei Gegentreffer kassierten die Bayern beim Pokalsieg in Erfurt (4:3), zwei zum Liga-Auftakt gegen den HSV (2:2), zuletzt einen in Dortmund (1:1). Am Sonntag gegen Hertha BSC (17 Uhr, Premiere live) kehrt der Argentinier zurück in die Stammelf. Und dann, so sagt es der selbstbewusste Innenverteidiger selbst, „soll die Null wieder stehen“.
Höchste Zeit für die Rückkehr der Null. Denn ohne Demichelis, der wegen einer Unterschenkelverletzung ausfiel, wirkte Bayerns Abwehr eher durchlässig. So hatte Präsident Franz Beckenbauer nach dem Dortmund-Spiel gegrantelt: „Abwehrfehler, Stellungsfehler – das zieht sich schon über Jahre. Wir müssen was für die Defensive tun. Das kann man sich nicht leisten, wenn man sich, wie wir, international positionieren will.“
Dies allerdings klang eher nach: Holt einen Weltklasse-Verteidiger! Davon jedoch will Demichelis („Ich habe viel Wut im Bauch wegen meiner Verletzung, jetzt möchte ich die auf dem Platz raus lassen“) nichts wissen. Stattdessen verteidigte er seine unsicheren Kollegen Lucio und Daniel van Buyten: „Manchmal läuft es eben nicht ganz. Ihre Qualität steht aber außer Frage.“ Und vor allem betrieb er Eigenwerbung: „Wir brauchen jemanden, der 90 Minuten redet, mit allen spricht und alles ordnet. Ich bin so ein Mann.“ thk