Die Prügelknaben aus St. Petersburg

Die Hooligans von Zenit St. Petersburg verbreiten im Uefa-Cup Angst und Schrecken. Am Donnerstag spielt der russische Verein in München gegen die Bayern. 400 Polizisten sollen die russischen Prügelknaben friedlich halten. Die wichtigsten Fragen zur Sicherheit.
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Heiß her geht's im Fanblock von Zenit St. Petersburg
Bongarts/Getty Images Heiß her geht's im Fanblock von Zenit St. Petersburg

MÜNCHEN - Die Hooligans von Zenit St. Petersburg verbreiten im Uefa-Cup Angst und Schrecken. Am Donnerstag spielt der russische Verein in München gegen die Bayern. 400 Polizisten sollen die russischen Prügelknaben friedlich halten. Die wichtigsten Fragen zur Sicherheit.

Prügelnd zogen sie durch die Straßen. Zornige junge Menschen mit Sonnenbrillen und Kapuzenpullis, ohne Skrupel und auf der Suche nach Krawall. Schlimme Bilder, die in „Spiegel TV“ Anfang der Woche ausgestrahlt worden. Dumpfe Schlägertypen, die sich brüsteten: „Ich schlage zu und fühle mich wie Gott. Ich will den anderen eliminieren.“

Am Donnerstag gastiert beim FC Bayern im Uefa-Cup- Halbfinale Zenit St. Petersburg. Der Verein mit seinen gefürchteten Hooligans. Die im Internet eigene Listen veröffentlichen, wo sie sich geprügelt haben und mit wem. Wie am 1. April beim Auswärtstrip zu Torpedo Moskau, als rund 1000 meist gewaltbereite Anhänger von Zenit in die russische Hauptstadt reisten und dort Angst und Schrecken verbreiteten. Bei Schlägereien mit der Polizei am Bahnhof, später auf den Tribünen. „Eine gute Leistung unserer Jungs“, lobten die Autoren auf Zenits Hooligan- Homepage die Prügelknaben.

Müssen die Münchner jetzt Angst vor den Schlägern haben? Die AZ beantwortet Fragen zur Sicherheit:

Wie viele russische Fans werden erwartet?

3000 Karten hat Zenit vom FC Bayern erworben. Rund 1000 Tickets wurden in Russland verkauft, die restlichen 2000 werden an der Abendkasse abgesetzt. Aber nur an Zenit-Fans.

Gab es bereits Ausschreitungen im Uefa-Pokal?

Ja. Beim Spiel in Villareal im Sechzehntelfinale prügelten sich eine Handvoll russischer Fans mit der Polizei. Ein Polizist wurde verletzt. Drei Fans wurden festgenommen. Beim Viertelfinale in Leverkusen blieb es ruhig.

Wie wappnet sich die Münchner Polizei?

Mit 400 Beamten. Bezogen auf die Fans sagt Polizeisprecher Andreas Ruch: „Das ist in jedem Fall ein anderer Gegner als Getafe. Es gibt aber keinen Grund, Panik zu machen und in Angst zu verfallen.“ Die Polizei will aber bereits untertags verstärkt in der Innenstadt Präsenz zeigen.

Bekommt die Münchner Polizei Hilfe aus Russland?

Nein. Zwar hat das Präsidium in der Ettstraße die Kollegen in St. Petersburg mehrmals kontaktiert, um Informationen über die drohende Anreise der Hooligans zu bekommen. Doch eine Antwort blieb aus.

Was erwartet die Bayern-Fans in St. Petersburg?

„Das wird sicher ein heißes Pflaster“, sagt Ruch. Fans des 1. FC Nürnberg wurden im November in der Gruppenphase in St. Petersburg vor dem Spiel in der Stadt zusammengeschlagen, ein Fan erlitt ein Schädeltrauma. Nach Abpfiff warteten die Hooligans an den Bussen, prügelten wahllos auf die Nürnberger ein. Viele erlitten Prellungen. „Das war auch keine kleine Minderheit, die uns angegriffen hat“, sagt Fanbetreuer Jürgen Bergmann zur AZ, „das waren 300 bis 500 Leute. Ich kann den Bayern-Fans nur raten, in St. Petersburg wachsam zu sein und sehr aufzupassen.“ Oder gleich daheim zu bleiben.

Florian Kinast

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