„Die Playoffs müssen sein, der Rest ist Zugabe“
Vizepräsident Rauch über die Saisonziele, durchgearbeitete Nächte und Gehälter
AZ: Herr Rauch, wir stehen hier vor dem Audi Dome, am Donnerstagabend haben ihre Basketballer hier gegen Istanbul eine gelungene Premiere gefeiert. Was ist möglich in dieser Saison, in dieser Halle?
BERND RAUCH: Die haben hier ja schon die ganze Anlage gesäubert. Das ist doch toll! Unglaublich! Bürgermeisterin Christine Strobl war glücklich, als sie die Halle am Donnerstag zum ersten Mal gesehen hat.
Zweifellos ein gelungener Einstand. Aber lassen Sie uns nach vorne schauen!
Wir müssen in die Playoffs kommen. Punkt. Alles was darüber hinaus passiert, ist eine Zugabe für diejenigen, die an diesem Projekt mitarbeiten.
Apropos Mitarbeiter. Man hört, die hätten in der Basketball-Geschäftsstelle in den vergangenen Tagen nur wenig geschlafen und Nächte durchgearbeitet.
Aber nicht, weil die Leute müssen, sondern weil sie mit einer unglaublichen Hingabe und Identifikation am Basketball hängen. Das hängt auch mit der Geschwindigkeit der Sache zusammen, das ist wie in einem Rausch. Viele unserer Mitarbeiter haben früher hier selbst gespielt, oder als Studenten angefangen. Jetzt sind sie fest angestellt: Leute, die fanatisch an ihren Themen arbeiten. Genauso wie Dirk Bauermann und sein Trainerteam übrigens. Die wissen auch ganz genau, dass der Erfolg früher oder später kommen muss.
Die Erwartungshaltung von außerhalb des Vereins ist eine andere als von innerhalb. Vom FC Bayern erwartet man nun mal Meisterschaften.
Natürlich werden wir daran gemessen. Wenn ich Bamberger oder Berliner wäre und da kommt der große FC Bayern, dann würde ich dem auch die Favoritenrolle zuschieben. Aber tatsächlich ist Bamberg als Meister der Favorit. Und Berlin ist auch eine ganz große Nummer. Wir sind ehrgeizig und arbeiten hart, schauen wir mal, was dabei rauskommt.
Mit wie vielen Zuschauern rechnen Sie im Schnitt bei den Heimspielen?
Wir haben mit 5000 Leuten kalkuliert, um dadurch einen Beitrag für den Etat leisten zu können. Uli Hoeneß hat klar festgelegt, dass sich die Basketballabteilung selbst tragen muss und das ist eine der Voraussetzungen dafür. Ich bin optimistisch, dass dies funktioniert.
In dieser Woche wurde eine Liste mit Gehälter von BBL-Spielern veröffentlicht. Steffen Hamann verdient demnach etwa 400.000 Euro, Jagla 380.000 Euro – sehr viel für einen Basketballer.
Einmal davon abgesehen, dass wir mit niemandem über unsere Gehälter reden: Wir sind nicht der Verein, der mit Geld durch die Gegend wirft. Unsere Spieler spielen hier zu sehr vernünftigen Bedingungen. Aber sie sind, in dieser wie auch in der vergangenen Saison, gekommen, weil es hier um mehr geht als nur um Geld.