Die Paralympische Flamme ist erloschen
Vor ausverkauftem Haus sind die 13. Paralympischen Spiele zu Ende gegangen. Die chinesischen Gastgeber beeindruckten zum Abschluss der «besten Paralympics aller Zeiten» noch einmal mit einer spektakulären Show.
Die 13. Paralympics in Peking sind mit einer fröhlichen und spektakulären Abschlussfeier zu Ende gegangen. Der Präsident des Internationalen Paralympischen Komitees, Phil Craven, sprach im Rahmen der zweistündigen Show im Nationalstadion die Schlussformel für die Sommerspiele der Behinderten. «Das waren die besten Paralympics aller Zeiten», lobte der Kanadier und bedankte sich bei den Chinesen. 2000 Darsteller brillierten am Mittwoch vor 91.000 Zuschauern, darunter der jordanische König Abdullah II., im ausverkauften «Vogelnest» mit tänzerischen und artistischen Einlagen.
«Entwicklung der Menschen mit Behinderungen fördern»
Der beinamputierten Schwimmerin Natalie du Toit aus Südafrika und dem sehbehinderten Leichtathleten Said Gomez aus Panama wurden der «Whan Youn Dai Overcome»-Preis verliehen. Seit 1988 in Seoul wird bei den Paralympics diese Ehrung vorgenommen. Der Preis soll die besonderen Leistungen bei der Überwindung der Behinderung durch den Sport würdigen. Er wurde nach der Koreanerin Whang Youn Dai benannt, die sich ein Leben lang für die Behinderten eingesetzt hatte. Der chinesische Präsident Hu Jintao sagte in einer Grußbotschaft: «Auch wenn die Flamme erlischt, wird der olympische Geist der Solidarität, der Freundschaft und des Friedens für immer in unseren Herzen bleiben. Lasst uns aktiver zusammen arbeiten, um die Entwicklung der Menschen mit Behinderungen in der ganzen Welt zu fördern, um ihren Lebensstandard zu verbessern und eine schönere und harmonischere Zukunft zu schaffen.» In der letzten der 468 Entscheidungen, bei denen 279 Weltrekorde aufgestellt wurden, kam der Erfurter Ralph Brunner im Marathonrennen als Zehnter ins Ziel. Der beinamputierte Schwimmer Matthew Cowdrey aus Australien war mit fünf Gold- und drei Silbermedaillen der erfolgreichste Starter. Auf Rang zwei mit jeweils fünfmal Gold folgen Natalie du Toit und die querschnittsgelähmte Leichtathletin Chantal Petitclerc aus Kanada, die im Rollstuhl alle Rennstrecken dominierte. Erfolgreichste deutsche Starterin war die Pfälzerin Hannelore Brenner, die im Reiten zweimal Gold im Einzel und Silber mit der Mannschaft gewann.
Neuer Rekord bei verkauften Tickets
Mit 1,29 Millionen verkauften Tickets zeigten sich die Organisatoren zufrieden, in Athen 2004 waren 850 000 Eintrittskarten abgesetzt worden. Nur drei positive Dopingtests außerhalb der Wettkämpfe seien ein Erfolg, betonte Craven: «Die Spiele waren fast dopingfrei, denn dahin wollen wir kommen.» Man habe insgesamt 1000 Kontrollen bei den 4000 Athleten vorgenommen. Wie schon bei der olympischen Schlussfeier vor knapp vier Wochen gab London bei der achtminütigen Präsentation einen Vorgeschmack auf die Spiele in vier Jahren. Mit einem Doppeldecker-Bus wurden die Hauptdarsteller einer Hip-Hop-Gruppe in die Arena gefahren. «Hier hat alles gepasst, manchmal war es mir im Stadion fast zu laut», sagte Leichtathletin Martina Willing, «England wird sich sputen müssen, um das hinzukriegen.» (dpa)
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