Die neuen Pläne mit dem FC Bayern

Die Basketballer sollen in der Olympiahalle spielen – und dazu soll es eine neue Halle für 7500 Fans geben.
MÜNCHEN Die Zukunft des Olympiaparks ist im Moment so vorhersehbar wie die nächsten Lottozahlen. So viele Unwägbarkeiten spielen hinein. Wird Basketball dank und mit dem FC Bayern der neue Trendsport? Spielt der EHC München weiter Erstliga-Eishockey in der DEL?
Erst vorige Woche musste Olympiapark-Chef Ralph Huber im Aufsichtsrat seine Pläne für eine neue, rund 100 Millionen Euro teure Mehrzweckhalle zurücknehmen, weil sich die Fakten kurzfristig geändert hatten: Der FC Bayern will jetzt eine größere Halle für 10000 Zuschauer (statt bisher 7500). Und der EHC ist gerade dabei, seine DEL-Lizenz zu verkaufen.
Nun soll ein runder Tisch mit allen beteiligten städtischen Dienststellen die Hallensituation für ganz München klären. Das bedeutet: Es muss nicht unbedingt im Olympiapark gebaut werden. Das wäre für den aber ein Schlag ins Kontor.
Olympiapark-Chef Huber hat da eine Idee, die dem Park und den Vereinen helfen kann: Es wird eine neue Halle für 7500 Zuschauer gebaut. Darin ziehen jene Veranstaltungen ein, die nicht die volle Kapazität der großen Olympiahalle brauchen. Dann könnten die Bayern-Basketballer in die alte Olympiahalle ziehen. Kapazität: 11000 Zuschauer. Eishockey bliebe gegebenenfalls am jetzigen Platz in der Olympia-Eishalle.
Der FC Bayern habe bereits schriftlich zugesagt, auch dort zu spielen. Dass es geht, habe man im vorigen Jahr mit einem Spiel ausprobiert. Huber: „Eine Stadt wie München verträgt mehr als nur Fußball.” Bayern-Präsident Uli Hoeneß wolle Basketball in München zur zweiten großen Sportart machen. Ein Dutzend Basketball-Teams hat der FC Bayern bereits heute. Und für sie will er auch auf dem künftigen vereinseigenen Sportzentrum in Fröttmaning eine Großhalle für bis zu 5000 Zuschauer bauen.
„Für uns ist das ein Zeichen, dass der FC Bayern es mit dem Basketball ernst meint”, sagt Olympia-Pressesprecher Arno Hartung.Eine Halle im Olympiapark könnte auch für die erfolgreichen Erstliga-Volleyballer aus Unterhaching interessant sein. „Es gibt konkrete Gespräche für Spitzenspiele im Park”, bestätigt Ralph Huber: „Sie wollen es mal mit einem Spiel versuchen.” Einen konkreten Termin gebe es noch nicht.
Und dann gibt es noch „Stage”: Die wollen immer noch ein Musical-Theater im Park aufziehen. Vor allem aber mahnt Huber: „Wir dürfen uns auch nicht die Chancen für eine spätere Olympia-Bewerbung verbauen.” Jetzt muss der städtische Arbeitskreis eine Gesamtlösung finden. Hartung: „Es ist im Moment ein extrem schwieriges Puzzlespiel mit sich ständig ändernden Faktoren.” Und Huber sagt: „Wir können aber auch nicht alles auf die lange Bank schieben.”
Viel Zeit bleibt nicht: Die Basketballer müssen spätestens 2018 aus dem Audi Dome heraus (der früheren Rudi-Sedlmayer-Halle). Aus bautechnischen Gründen ist dann Schluss. Aber auch das Radstadion und die Eishalle (Baujahr 1967) können nicht mehr lange gebraucht werden.
Dann ist da noch das Stadion: Wird es ein Denkmal – oder finden dort weiter Aktivitäten statt? Huber: „Wir machen mit dem Stadion heute noch ein Drittel unseres Umsatzes.” 700 Millionen Euro.
Eines ist für Ralph Huber unumstößlich: „Spitzensport muss im Olympiapark stattfinden.” Das Nächste sind das Uefa-Champions-Festival im Mai und anschließend die Special Olympics. Und am Montag entscheidet sich, ob München die X-Games bekommt, eine Extremsportveranstaltung mit gigantischem Medienrummel.