„Die Lena ist ein absoluter Glücksfall für uns“

Der DSV-Präsident ist stolz auf Magdalena Neuner und ihren Olympiasieg. Er weiß auch, dass dieser Goldmedaillengewinn Folgen hat: „Das wird das ganze Team beflügeln“.
von  Abendzeitung
Alfons Hörmann ist seit 2005 Präsident des Deutschen Ski-Verbandes
Alfons Hörmann ist seit 2005 Präsident des Deutschen Ski-Verbandes © dpa

Der DSV-Präsident ist stolz auf Magdalena Neuner und ihren Olympiasieg. Er weiß auch, dass dieser Goldmedaillengewinn Folgen hat: „Das wird das ganze Team beflügeln“.

AZ: Herr Hörmann, was empfanden Sie denn, als Magdalena Neuner vor Ihren Augen ins Stadion einlief, unaufhaltsam zum Olympiasieg?

ALFONS HÖRMANN: Einfach nur große Freude. Dieses erste Gold für den Skiverband ist wundervoll. Ich hoffe und denke, das wird jetzt das ganze Team beflügeln. Mich erinnert die Situation ein wenig an Turin, an die Erfolge von Michael Greis und Georg Hettich am ersten Wochenende. Auch das motivierte die ganze Mannschaft ungemein auf dem Weg zu weiteren Medaillen.

Und weitere Medaillen wird wohl auch Neuner gewinnen.

Davon kann man ausgehen. Es ist ja viel die Rede gewesen vom Generationenwechsel im Biathlon: Nun ist mit der Lena eine der neuen Generation Olympiasiegerin geworden, das ist auch sehr wichtig.

Und eine, die sich auch sonst gut herzeigen lässt.

Da brauche ich ja nix zu sagen dazu. Die Lena ist ein absoluter Glücksfall für uns. Das war in Antholz schon so, vor drei Jahren, als sie die ersten drei WM-Titel holte, aber jetzt hat das noch einmal eine neue Dimension.

Sie hat das Zeug dazu, eine ganz Große des Sports zu werden.

Absolut, wobei sie ja jetzt schon eine Große ist. Aber ich traue ihr zu, dass sie zu solchen Leistungen noch über einen sehr langen Zeitraum fähig ist. Ich muss ehrlich sagen: Ich bewundere die Lena. In so einem Alter schon so eine Medaillenausbeute, und sich gerade nach einigen Rückschlägen wieder zurückzukämpfen, das zeichnet einen Champion aus.

Zu Beginn der Saison hatte sie ja eine große Krise, sportlich, aber auch mental.

Ja, es war bisher wahrlich kein grandioser Winter für sie. Verletzungsbedingt kam sie nicht in Form. Aber dass sie jetzt nach einigen Tiefs im Weltcup punktgenau so eine unglaubliche Coolness aufbringt, das ist phänomenal. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich das bei einem Sportler in so einem Alter schon erlebt habe. Die Lena wird uns in den nächsten Jahren noch sehr viel Freude machen.

Interview: Florian Kinast

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