Die lachende Gratulantin

Verkorkste Rennen in der Heimat: Maria Riesch resigniert im Kampf um den Gesamtweltcup, Felix Neureuther fliegt schon wieder raus.
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„Die Lindsey wird sich auch heuer die große Kugel holen“: Maria Riesch (r.) gratuliert ihrer Freundin und Rivalin Vonn zum Sieg in Garmisch-Partenkirchen.
dpa „Die Lindsey wird sich auch heuer die große Kugel holen“: Maria Riesch (r.) gratuliert ihrer Freundin und Rivalin Vonn zum Sieg in Garmisch-Partenkirchen.

Verkorkste Rennen in der Heimat: Maria Riesch resigniert im Kampf um den Gesamtweltcup, Felix Neureuther fliegt schon wieder raus.

GARMISCH-PARTENKIRCHEN Am Ende blieb nur Sarkasmus. „Die letzten drei Mal bin ich eingefädelt“, meinte Felix Neureuther, „diesmal hat’s mich ausgehoben, das war wenigstens was Neues.“ Was nichts daran änderte, dass er wieder rausgeflogen war. Zum vierten Mal in Serie. Nach Wengen, Kitzbühel und Schladming nun auch am Sonntag daheim am Gudiberg beim italienischen Doppelsieg durch Manfred Mölgg vor Giorgio Rocca.

Völlig frustriert sprach Neureuther schon von Flucht. „Vielleicht wäre es nicht schlecht, in Urlaub ans Meer zu fahren“, sagte der 24-Jährige, „dumm nur, dass man da nicht Ski fahren kann. Aber irgendwie brauche ich Abstand.“ Doch schon am heutigen Montag beginnt in Val d’Isere die WM. „Eigentlich hatte ich mich ganz gut gefühlt, aber dann ist es wieder in die Hose gegangen“, klagte Neureuther, „ich muss wieder den Glauben an mich selbst finden.“ Nur wie, das wusste er selbst nicht, auch die Zusammenarbeit mit Mentaltrainer Horst Lutz schien nichts gebracht zu haben.

Selbst Alpinchef Wolfgang Maier schien ratlos. „Eine Lösung habe ich nicht“, sagte er, „er muss im Wettkampf wieder stabiler werden. Motivation braucht er keine, der Felix ist Rennfahrer, einen Hund muss ich ja auch nicht zum Jagen treiben.“ Immerhin muss Neureuther erst am letzten WM-Tag, dem 15. Februar, im Slalom ran, von einem Kurzurlaub fernab der Skipisten hielt FC-Bayern-Fan Maier aber wenig. „Wenn der Luca Toni vier Spiele am Stück nicht trifft, dann fährt er ja auch nicht gleich nach Sardinien.“

Gleich nach Val d’Isere fuhr Maria Riesch, nach Felix Neureuther die zweite Lokalheldin. Nach ihrem zweiten Platz am Freitag im Slalom ging das Garmischer Wochenende aber auch für sie unglücklich weiter. Erst wegen des Ärgers am Samstag, als der Weltverband FIS bei Nebel so lange darauf wartete, die Männer-Abfahrt starten zu können, bis am Ende die Absage erfolgte und es dann auch für den Super-G der Frauen zu spät war. Und das brachte Mathias Berthold mächtig in Rage: „Die Frauen sind bei der FIS nur ein lästiges Anhängsel“, schimpfte der deutsche Frauen-Chefcoach.

Ärgerlich vor allem, weil bereits am Dienstag der Super-G in Val d’Isere ansteht. So musste Riesch ihren Flug am Sonntag von München nach Genf stornieren, stattdessen fuhr sie mit dem Auto die 770 Kilometer nach Savoyen. Dazu verfehlte sie als Fünfte beim Super-G das Podium um 0,08 Sekunden. Das Rennen gewann Rivalin Lindsey Vonn. Die Amerikanerin baute die Führung im Gesamt-Weltcup weiter aus. „Die Lindsey wird sich auch heuer die große Kugel holen“, sagte Riesch, die ihrer Freundin dennoch lachend gratulierte. Vergeben wird die Trophäe beim Weltcup-Finale Mitte März in Are. Dann kann auch Neureuther Urlaub machen. Am Meer. Weit weg.

Florian Kinast

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