Die Klitschkos streiten - wegen Haye
DÜSSELDORF Bei der Pressekonferenz in München vor zwei Wochen nach Vitali Klitschkos Sieg über Dereck Chisora hatte Manager Bernd Bönte noch zu Boxrentner David Haye gemeint: „You are out, out, out!” Draußen, draußen, draußen! Gemeint war ein Comeback-Kampf gegen Vitali. Ist Haye jetzt wieder in, in, in? Kommt der Kampf gegen den Dauerprovokateur angesichts der Langeweile im Schwergewicht doch zustande?
Bei RTL schien es am Samstag tatsächlich plötzlich wieder so. Der Brite, beim Klitschko-Interview live aus London zugeschaltet, erklärte, dass er bereit sei, zu kämpfen, auch wenn die Börse für ihn nicht mehr so hoch sei. Klitschko meinte daraufhin: „Dann machen wir es, er ist mein Wunschgegner.” Bruder Wladimir, der Haye 2011 vorgeführt und eigentlich schon in Boxrente geschickt hatte, legte gegen Vitalis Gegnerwahl Einspruch ein. „Ich weiß gar nicht, warum hier über Haye gesprochen wird. Er ist ein Boxrentner! Das ganze ist die Worte nicht wert."
Auf jeden Fall sind für den 2.Juni zwei Fußball-Arenen für einen Haye-Kampf geblockt. „Wenn er den Fight will, muss er sein Management zwingen, von den lächerlichen Geldforderungen abzusehen”, sagte Vitali. Und Manager Bönte fügte an: „Ich weiß nicht, warum Haye wieder so tut, als sei der Kampf beschlossene Sache. Er hat die Verhandlungen damals abgebrochen und sie wurden nicht wieder aufgenommen. Er hat ein Angebot, das kann er annehmen, aber darüber wird nicht mehr verhandelt.” Bönte erklärte, dass Haye eine Garantiesumme von zwei Millionen Pfund fordern würde plus 50 Prozent aller Pay-per-View-Einnahmen. Dies sei absurd.
Zumindest wird alles getan, dass eine mögliche Lizenzverweigerung für Haye – nach der skandalösen Schlägerei mit Chisora nach dem Kampf in München – einem Vitali-Fight nicht im Weg steht. Thomas Pütz, der Präsident des Verbandes deutscher Berufsboxer: „Die Aggression ging von Chisora aus, Haye hat sich nur verteidigt.” Dass Haye mit einem Kamerastativ zugeschlagen hat, bezeichnete Pütz als „übertrieben”. Aber übertrieben heißt im Profiboxen ja nicht, dass so was einem lukrativen Fight im Weg stehen darf.
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