Die Frauen-Quote
Es war ja zu befürchten. Überall haben die Frauen uns Männer inzwischen überholt: Sie bauen weniger Unfälle, sind besser in der Schule und überhaupt viel „kommunikativer“ als wir. Vermutlich können Sie sogar fehlerfrei aufsagen, was man unter Abseits versteht. Es ist ein Elend. Jetzt spielen sie auch noch den besseren Fußball!
14 Millionen Zuschauer haben sich davon beim ersten Spiel der deutschen „Mädels“ (wir nennen sie so, damit wir weniger Angst vor ihnen haben) überzeugt. 14 Millionen! Da können unsere Tatort-Kommissare und andere Machos einpacken. Das Schlimmste daran ist übrigens, dass sie nicht nur passabel kicken. Auch ihre Fans benehmen sich besser, grölen nicht herum und betrinken sich nicht. Wenn schon der AZ-Sportchef in seiner Kolumne die Frauen rühmt und jegliche Häme dem Stammtisch überlassen will – dann ahnt man, wie schlimm es um die Männer steht.
Was Psychologen längst diagnostiziert haben – tiefe Verunsicherung angesichts der weiblichen Übermacht – wird bei der Frauen-WM offenbar. Witze machen über Fußballerinnen kommt nicht in Frage, jede Verfehlung wird mit der Correctness-Keule beantwortet (oder mit einer scharfen Rüge in der Bildzeitung, wie der Sportreporter Michael Antwerpes gerade erfahren musste). Dabei geben wir ja zu: Die tolle Frauen-Quote ist völlig berechtigt. Diese WM macht Spaß. Trotzdem Freude wir uns auf die Bundesliga. Bei der dürfen wir dann wieder richtig grölen.